Interaktive Medien

Sohn, mach keine Gesichter

In diesem Blogeintrag fingen meine Gedanken zu diesem Thema an.

Wir wissen, dass der Mensch stark dazu veranlagt ist Menschen zu erkennen, mit Menschen zu interagieren, Menschen zu machen, oder zumindest etwas, was als Menschenhaft identifiziert werden kann.
Diese immer selben Lieder wurden in bekannten Seifenopern vielfach ausgiebig behandelt.

Videospiele überwinden die Seifenoper, wenn sie Charaktere höchstens als funktionelles oder ästhetisches Stilmittel nutzen, diese aber nicht zentral positionieren.

Was Videospiele statt dessen zum Beispiel können, ist, mit realitätsüberwindenden Mechaniken zu arbeiten. Physik wird simuliert und kann dadurch künstlerisch zerbrochen werden.

H.P. Lovecraft schrieb seine Bücher, damit “die ärgerlichen Beschränkungen von Zeit, Raum und Naturgesetz, die uns ständig einkerkern und unsere Wißbegier über die unendlichen kosmischen Räume jenseits unseres Blickfeldes und unserer analytischen Fähigkeiten zunichte machen, aufgehoben oder gesprengt sind.” (aus “Über das Schreiben unheimlicher Geschichten” von H.P. Lovecraft).

Das halte ich für eine gute Motivation, und eine, die der eines mMn guten Videospielentwicklers vielleicht ähnlich ist.

Ich bringe dies an, da ich erfahren habe, dass viel mehr Künstler Seifenopern machen als ihnen selbst lieb wäre. Die verlieben sich in ihre Charaktere oder bleiben sonst wie an ihnen hängen, und erzählen immer wieder nur die Geschichte dieser erfundenen Persona, während sie statt dessen auch etwas spannendes erzählen könnten.