Interaktive Medien

Nochmal AI

Niemand mag Dr. Frankenstein

Die Anmaßung etwas Lebendiges, Bewusstes oder gar Menschliches künstlich zu erschaffen ist eine Beleidigung der Natur, der Evolution, der Menschheit und sogar Gottes, und es ist eine Riesenlüge, mit welcher die Wissenschaftler, Künstler oder Techniker, die dies behaupten, die ganze Welt zu bescheissen versuchen und den Menschen damit auch noch Angst machen.

Von Puppenspiel über NPC und Bot bis Android … und wieder zurück.

Eine positive semantische Entwicklung habe ich beobachten können seit der Veröffentlichung der neuesten Variante von AI 2015 mit Deep Learning / Tensorflow. Damals war von bewussten Maschinen die Rede, Boston Dynamics veröffentlichte androide Kriegsmaschinen und überspitzte Computergrafiken davon, Gaukler stellten sich mit ihren Puppen zur Schau (Sophia etc.) und im Radio sprach man von der Steuerung des Menschen wie in er Planwirtschaft durch eine eigenverantwortliche Maschine und zitierte man die Schöpfungsgeschichte der Bibel.
Heute nennt man auch Software die mit Tensorflow entwickelt wurde wieder nur noch Bot.
Und ich glaube ähnlich war das schon mindestens ein mal. Maschinen, denen man menschliche Eigenschaften zusprach, oder iterative oder malende Algorithmen, wurden bei ihrer Neuerscheinung in den 60er Jahren bereits „künstlich intelligent“ genannt.
Als man jedoch bemerkte dass der Mensch die Kontrolle über sein Werkzeug behielt, wandelte sich der Begriff bereits damals wieder zurück. Und bestimmt wird wieder eine Form künstlicher Humanoider erschaffen werden, und wieder wird die Wahrnehmung dessen die selbe Entwicklung durchmachen. Es ist gar nicht mehr als die Eisenbahnkrankheit.

Zusatz zum Missverständnis der Empathie bei virtuellen Humanoiden

Wenn ich eine Puppe sehe kann ich mit ihr fühlen, allem, was aussieht, als hätte es ein Gesicht, kann ich gegenüber Empathie aufbringen.
Der Fakt dass die Puppe nur ein Ding ist geht an meinem Unterbewusstsein vorbei.
Behandle ich die Puppe aber wie ein Ding, so übergehe ich meine Empathie, und trainiere mich darauf, jenes, mit welchem ich mitfühle, trotzdem wie Dinge zu behandeln.
Es lohnt sich also virtuelle Humanoide wie reale Menschen zu behandeln. Das bleibt problematisch.

Schneller Nachtrag: Das Puppenspiel bietet die Möglichkeit zur Reflexion. Vielleicht gilt es, was man sich im Puppenspiel aneignet, auf die Realität und die Menschen zu übertragen. Das Problem birgt die Frage nach der Legitimität von Kunst per se.