Am 01.07. findet um 18:00 die Vernissage für die Ausstellung „Buntes Rauschen“ von Victor Giers im Pop-Up-Store im Buhlgässle statt. Gezeigt wird „Glitch Art“. „Glitch“ – das ist ein Programmfehler, sozusagen eine Falschaussage einer logischen Schaltung. Giers führt solche Fehler in der digitalen Bilddarstellung absichtlich herbei um damit gegebene Bilder derart zu verfremden, dass daraus völlig neue Bilder entstehen. Das Resultat sind farbenfrohe, abstrakte Texturen, welche in Form von limitierten Kunstdrucken auf hochwertigem Synthetikpapier gezeigt und angeboten werden. Ebenfalls zu sehen gibt es Real-Time Rendering, das Berechnen solcher Bilder in Echtzeit, auf Leinwand projiziert. Es ist auch möglich eigene digitale Bilder mitzubringen um sie vor Ort vom Künstler manipulieren zu lassen. Zu hören gibt es ambiente elektronische Musik. Die Ausstellung geht bis zum 17.07. und hat täglich von 10:00 bis 18:00 geöffnet. Weitere Informationen: www.victorgiers.de
ESKIN5 Basel
Wir erweiterten die Kommunikationspotentiale sehbehinderter Partizipienten durch technische Prothesen, durch welche sie ihre Körper als Licht- und Klanginstrumente einsetzen konnten. Hierbei kamen ein Armband mit Gestenerkennung der Hände, Beschleunigungs- und Gyrosensor, eine in der Hand zu haltende Kugel mit Gyro- und Magnetfeldsensor und eine Kinect zum Einsatz. Mit quadrophonem Audiosetup und Max/MSP stellten Vanessa Barrera Giralda und ich hiermit eine für die Blinden interaktive Klangsphäre her. Andrew Quinn und Davide Santini nutzten TouchDesigner um die Bewegungen der Teilnehmer erweiterten visuellen Einfluss auf einer Leinwand nehmen zu lassen. Auch der Klang wirkte auf die Bilder. Dr. Daniel Bisig stattete zudem die Direktorin des Projektes Jill Scott mit elektronischen Schuhen aus, welche bei jedem Auftritt Klänge von lautem Stampfen ansteuerten, sinnbildlich für den ökologischen Fußabdruck 🙂 Mit den fünf Teilnehmern wurde im Untergeschoss des Hauses der elektronischen Künste Basel von den beiden Choreographen Dominique Cardito und Tommi Zeuggin im Verlauf einer Woche eine Tanzperformance erarbeitet.
Die ganze Performance im Video:
Alumni. Prof. Dr. Jill Scott arbeitet als Künstlerin und Wissenschaftlerin mit den Sinnen. Ihre Frau Alumni. Prof. Marille Hahne fragte mich, ob ich nicht etwas Max/MSP programmieren wolle für ein Projekt, welches inklusiv für Sehbehinderte wirkt, den Seh-, Hör- und Tastsinn erforscht und den Klimawandel thematisiert. Das Ergebnis wurde ein Controller zur Soundsteuerung (Sampling, Synthese, Effekte) durch Armbewegungen und Handgesten, welche durch MYO-Armbänder erfasst wurden, welche von jedem Akteur getrugen und deren Bedienung erprobt wurde.
MAX/MSP Audio-Controller für sechs MYO-Armbänder, 4 Tonspuren, 2 Effekte pro Spur (Code auf Anfrage)
Ein MYO-Armband (Stock Photo)
Einladung vom Haus der elektronischen Künste Basel:
ESKIN 5 Basel ist ein inklusives Medienkunstprojekt zum Thema Klimawandel unter der Leitung der schweizerisch-australischen Medienkünstlerin Jill Scott. Während einer Workshop-Phase wurden unter Einbezug von Klangobjekten, tragbaren Technologien, interaktiven Grafiken und real-time Computerinteraktionen gemeinsam fünf Szenen auf einer neuartigen Medienkunstbühne erarbeitet. Unter der Kollaboration von fünf Darsteller*innen, zwei Choreograf*innen, sechs Medienkünstler*innen und zwei wissenschaftlichen Berater*innen ist eine spektakuläre audiovisuelle Performance entstanden, die einen emotionalen Dialog zwischen den Darstellern und den Zuschauern schafft.
Die fünf Szenen in ESKIN 5 Basel haben folgende Inhalte: Landleben, Stadtleben, Flüsse, Wälder und nachhaltiges klimabewusstes Leben. Einzelne Informationen und Bildmaterialien wurden vom Crowther Lab an der ETH Zürich und dem Atmospheric Sciences Meteorology Institute für Klimatologie an der Universität Basel zur Verfügung gestellt. Diese Informationen und persönliche Erfahrungen werden kreativ von der ESKIN Gruppe zu einer 40-minütigen interaktiv gesteuerten audiovisuellen Aufführung verwoben.
ESKIN will das Publikum ermutigen proaktiv zu werden für den Erhalt unserer Natur und dazu beizutragen, die menschlichen Einwirkungen auf unsere Umwelt zu reduzieren. Im Anschuss an die Vorführungen gibt es Publikumsgespräche mit allen Beteiligten.
Regie: Jill Scott
Choreographie: Dominique Cardito und Tommi Zeuggin
Teilnehmer*innen mit Sehbeeinträchtigung: Roberto Collidoro, Pina Dolce, Daniel Fernandes, Leila Grillo, Nicole Sourt Sánchez
Medienkunst Team unterstützt von: Hahne/Scott AIL Production, Zürich
Bühnenbild, Ton, Visuals, Programmierung, Film: Marille Hahne, Koordination, Bühnenbild, Dokumentation / Andrew Quinn, Interactive Graphics / Vanessa Barrera Giraldo, Sound Interaction Design / Victor Giers, Interactive sound customization / Olav Lervik, Electronic Music / Scene 5 by Daniel Fernandes / Daniel Bisig, Wearable shoes.
Vermittlung: Lucie Bader Promotion
Beschreibungstext von Jill:
IDEA OF ESKIN at HeK ( In English)
Eskin is a performative tribute to nature and to the re-wilding or re-design of our local environments. It is based on a technical platform that encourages local empowerment for those who want to be included in the cultural debate on climate change and speak out about pollution and energy use. Eskin in Basel, is the second collaboration with visually impaired persons that gives them a chance to be included in this debate. Alongside choreographers, scientific consultants and artists, these participants work in this project, one that was initiated by Swiss Australian media artist Jill Scott. The participants will perform five interlinked scenes on a unique stage with customized sound objects, interactive graphics, dancers, computer interaction and wearable technologies. The aim is to educate the audience and encourage them to be pro-active about climate change.
THE 5 SCENES OF ESKIN
Scene 1. Homeland and the Farm
This scene is based on the healthy memories we have from childhood about the farmland around us. The sound of cows and other animals and the land itself as well as the tastes from local food that grows on it. These tactile pleasures and sound sensations from our own childhood memories of the Swiss landscape illustrate how our changes in temperature are shifting these memories.
Scene 2. Our energy use and the City
This scene maps the energy use in our cities as seen from an aerial perspective. It uses satellite data from Basel to create an impression of how the distribution of our energy from industries and pollution from our activities such as commuting and industrial production will affect our physical health.
Scene 3. River and Pollution
This scene compares the beauty of abundant Swiss river water with the effect on water quality of our own waste and agricultural and glacial run-off. Also, micro-plastic waste is featured here as an analogy and its effect on life under the water and our drinking water.
Scene 4. Forest and Extinction
This scene shows the relation between climate change and the effects on biodiversity. It features the affects of higher temperature levels and how predator-prey relationships are already changing and may shift again in the future.
Scene 5. Mitigation and Adaptation
This scene is a call to the audience to get up, demonstrate and be engaged in the improvement of local conditions. It features action based on teamwork as a necessary element to look at the problems of adaptation and encourage mitigation. Mitigation (auf Deutsch: Eindämmung des Klimawandels) is the acceptance of climate change with the need for our action to lessen the future climatic effects of it.
Additional posters in the theater space: We plan to exhibit five relevant posters featuring related solutions in the space.
Drei Arbeiten zum Thema „Künstliche Intelligenz“, virtuelle Humanoide und damit verbundene Missverständnisse, dargestellt in einer Rauminszenierung mit Schreibtischsituation.
Rezipienten lasen am Schreibtisch eine Broschüre über die Arbeitsergebnisse (Link zum Text). Währenddessen wurden ihre Gesichter automatisch fotografiert und auf Leinwände um sie herum projiziert. Eine visuelle „Echokammer“ entstand durch die Umgebung vom eigenen Gesicht. „Vergessen“ wurde nicht ermöglicht, die Gesichter blieben auf den Leinwänden bestehen bis sie von neuen Gesichtern überschrieben wurden, man hinterließ beim Verlassen der Szene also das eigene Gesicht.
Die Reaktionen auf das Aufnehmen und Wiedergeben vom eigenen Gesicht unterschieden sich von Ärger über „Überwachung“ und Nicht-Einhaltung von Datenschutzbestimmungen bis Freude über die Möglichkeit, Selfies zu machen oder Gefühl der Verbesserung der Lesesituation durch Möglichkeit der Betrachtung des eigenen Gesichtes.
Daneben eine Puppe als Persiflage an Überinterpretation von Fähigkeiten „künstlicher Intelligenz“. Zwei Servomotoren, verbaut in einer Blackbox, bewegen in unvorhersehbaren, zeitlichen Abständen eine Marionette. Auf der Black-Box sind Sticker aufgeklebt, welche den Hype um das Thema „KI“ repräsentieren: Zitate aus „The Matrix“, ein Terminator- sowie ein Elon Musk-Kopf, Hal 9000 usw. Manche Rezipienten ahmten die Bewegungsabläufe der Puppe nach und freuten sich über den bei ihnen eintretenden Lerneffekt, andere gruselten sich.
Weitere Szenen
Babylon Pogo
“Silent Speech Interfaces, Mind Uploading, Hochleistungsprothesen und Unsterblichkeitsgene – die Möglichkeiten, Geist und Körper, Kommunikation und Arbeitswelt zu optimieren, sind heute so radikal wie nie zuvor. Während die einen vom Übermenschen träumen, fürchten die anderen den Untergang der Menschheit. Stehen wir wirklich vor einer neuen Stufe der Evolution? Wieviel Möglichkeit oder Absurdität steckt in der Beziehung zwischen Mensch und Technik? Ein Theaterprojekt über den Traum von der Perfektion und die Sehnsucht nach Unsterblichkeit.”
Konzeption / Textcollage: Nina Schopka, Gregor Wickert, Grigory Shklyar Schauspiel / Textcollage: Nina Schopka, Kathrin Flüs, Nicolas Marchand, Elodie Brochier, Elfie Elsner, Markus Müller Design / Ausstattung: Gregor Wickert Visuals: Grigory Shklyar
Die szenische Umsetzung erarbeiteten wir im kollektiven Prozess.
in Kooperation mit Victor Giers und dem xm:lab./HBKsaar Koproduzent Compagnie TGNM/Forbach
Lichtdesign: Krischan Kriesten Ton: Marco Tiziano Alleata, Tobias Paulus
Regieassistenz: Sue Franz Ausstattungsassistenz: Isabella Dahm Dramaturgische Beratung: Nicola Käppeler
Technische Produktionsleitung: Christian Held Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Stephanie Thielebörger Social Media Support: Monika Swatkowska Ticketing Support: Aysel Kahraman Hospitanz: Teresa Esser, Mirka Borchardt Finanzen: Josephine Kretschmer Grafik: Ilka Fugmann
Premiere fand am 2. Dezember 2017 im Garelly-Haus Saarbrücken statt. Eingeladen zum 41. Festival Perspectives.
Schacht und Heim - Animationsvideo für Bergmannsausstellung
Auf Einladung des Deutschen Zeitungsmuseums begann eine studentische Arbeitsgruppe der Hochschule der Bildenden Künste im Frühjahr 2016, sich mit der Zeitschrift „Schacht und Heim“, Werkzeitung der Saarbergwerke, zu befassen.
In einer 270° Bildschirmkammer in der Ausstellung “Schacht und Heim” wurde die virtuelle “Schachtfahrt, die 3D Renderings unseres Ateliers, präsentiert.
Kooperation des Deutschen Zeitungsmuseums mit der Hochschule der bildenden Künste Saar.
Vergleich zwischen künstlicher und realer Intelligenz
In der performance “Learning” werden die Handlungspotenziale von realer und künstliche Intelligenz miteinander verglichen, indem ein Schauspieler und ein 3D-Charakter (räumlich visualisiert durch Pepper’s Ghost-Effekt) in äquivalenten Räumen parallel agieren. Beide sind zunächst unfähig zu stehen und versuchen, dies während der Dauer der Performance zu erlernen. Die Akteure fallen hierbei immer wieder zu Boden und versuchen aus ihren Fehlern zu lernen. Der digitale Charakter ist mit einem genetischen Algorithmus, einer programmierten Intelligenz, ausgestattet, der reale Charakter verfügt über ein organisches Gehirn. Der Avatar erlernt das Stehen schneller als der Mensch, wirkt jedoch zugleich in seinen unkoordinierten Handlungsabläufen lächerlich und offenbart hierdurch die Distanz der digitalen Technologie zum wirklichen Menschen. Der Mensch hingegen erzeugt in seinem körperlichen Schmerz und in seinen verzweifelten Versuchen zu stehen eine emotionale Anteilnahme beim Betrachter.
Andreas Bayer
Video des Arbeitsprozesses, wie die KI stehen lernte:
Walter Giers bei Electronic Beats
Gemeinsam mit meiner Mutter Pe bin ich für den Nachlass von Walter Giers verantwortlich. Telekom Electronic Beats berichtete.
Visualizr
Eine Interaktive Tanzfläche, realisiert mit Beamern in einem medialen Theaterraum, Kinects an der Decke, Processing & OpenCV.
Partizipienten waren durch rhythmische Musik und Grafik dazu angehalten zu tanzen. Die Tanzenden konnten durch Bodenprojektion vorgegebene Bewegungen folgen, um spielerisch & tanzend die generative Musik & Grafik mitzugestalten und zu verändern.