Interaktive Medien

OK Boomer

Der folgende Text ist noch nicht gut.
Wichtig genug um ihn jetzt schon öffentlich zu lassen, aber er ist .. befleckt.
Ich bin noch nicht wieder ganz sauber.

Ich fürchte ein werteloses Leben, es ist ein wertloses Leben.
Worum geht es? Was ist wichtig? Wo ist oben und unten, vorne und hinten?
Je komplexer die Zivilisation, je größer die Möglichkeiten & Freiheiten, desto schwieriger wird es, sich zu orientieren.

Die Nachkriegsgeneration (Babyboomer) hat unter ihren traumatisierten Eltern gelitten, da diese nicht nur aufgrund ihrer traditionelleren Werte sehr streng waren, sondern auch aufgrund des Krieges große Schuldgefühle hatten und unzufrieden waren.
Nicht nur der zweite Weltkrieg, sondern auch der kalte Krieg, der vielleicht fast den ganzen Planeten durch Atomwaffen zerstört hätte, geht auf diese Leute zurück. Gut, hiergegen revolutionär vorzugehen.
Aber, anders als alle nach ihnen folgenden Generationen hat die Generation der Boomer die meiste Zeit Besserung durch Wachstum erlebt. Es gab enormen kapitalistischen Aufwind – genug, um die Freizeit zu haben gegen den Kapitalismus und den “Muff von 1000 Jahren” aufzubegehren. Dieser Umsturz der alten Ordnung wurde nicht wirklich durch neue Traditionen des Friedens und der Gerechtigkeit ersetzt – nein, bis auf ein selbstzufriedenes, nostalgisches Grinsen irgendwelcher Randgruppen auf irgendwelchen schwachsinnigen Demonstrationen wurde die kulturelle Lücke die entstanden ist gefüllt durch in den 70ern LSD und Marihuana, in den 80ern Koks und Crack, und dann gab es noch die neuen Verhütungsmittel – die Babyboomer sind die erste Generation, die die Pille hatte – Hurerei wurde und wird immer legitimer. Den restlichen Kitt stellte das Entertainment, zumeist weiterer wert(e)loser Müll aus den USA.

Während es früher (wie in den meisten Ländern auch heute noch) normal war, dass man die Werte der Eltern übernimmt, gilt seit den Boomern, dass die Jüngeren das Alte zerstören sollen.
Damit sind jetzt aber die Boomer selbst an der Reihe.

Alles verändert sich immer. Das ist die einzige Konstante, klar.
Die alte Ordnung ist fort, sie ist nicht mehr da.
Vielleicht ist es doch klug von dem was verloren ging das Gute wieder herzustellen, und das Eitle, was es ersetzt hat, in den Griff zu bekommen.

Beides hat seinen Platz: Das Konverstative so wie das Progressive.
An einer Abmachung festzuhalten ist bereits konservativ, also, eine Idee zu teilen. Wir sind Rudeltiere, ein Rudel braucht gemeinsame Nenner.
Aber auch progressiv zu denken ist wichtig. Es gibt immer Probleme und daher Bedarf an Veränderung. Daher habe ich mich früher zu den Linken gezählt. Leider ist die Idiotie dieser Leute jedoch mittlerweile fast unsäglich geworden, und ihr archaischer Kampf erinnert mich mittlerweile eher an Psychopathie als an Gutes. Hier ist man sich eher nur noch selbst der/die Nächste. Ich spreche aus persönlicher Erfahrung. Vergewaltiger nennen sich Feministen, Diktatoren nennen sich Anarchisten, alle sind sie süchtig nach irgendwelchen Kicks, und so viel Hass, und so viel wider die Natur. Oder Rebellion aus Stylegründen: pubertär, nicht mehr.
Ich möchte nicht in “links” und “rechts” unterteilen, das ist zu eindimensional. Und bevor ich AfD wähle geht ein Kamel durch ein Nadelöhr.
Die Frage ist eher wo man konservativ bleibt und wo man progressiv wird.

XYZ ist nach wie vor am “Durchdrehen”. “Die Alten” scheinen nicht in der Lage die Situation zu managen, weil sie sie nicht mehr verstehen.

Hier ein paar Ideen dafür, wie es jetzt weitergehen könnte:

– Sich am Orientierungslosen (sinnbildlich für die jüngeren Generationen) zu orientieren ist eine schlechte Idee. Es ähnelt dem Zufallsprinzip. Ausserdem lenkt es den Orientierungslosen ab. Erinnert euch selbst an Werte, die ihr bei euren Vorfahren oder im Ausland erfahren habt, und überlegt euch, was euch daran gut gefallen hat.
– Überlegt bitte genau, ob es der Zukunft dienlich ist noch weitere Reize zu verbreiten oder zu konsumieren. Abstumpfung ist nicht das selbe wie Resilienz. Ruhe ist gefragt. Mal in die Natur gehen.
– Psychische Krankheiten sind real und zu respektieren. Wie man bei körperlichem Gebrechen empfiehlt zum Arzt zu gehen, weil man klugerweise einsieht, dass man selbst nicht das Know-How zur Heilung anbieten kann, so verhält es sich bei seelischem Gebrechen auch. Tip: “Inneres-Kind-Heilung” ist ein Verfahren, mit dem man auch lernen kann, den eigenen Eltern zu verzeihen. Auch Suchttherapie trägt wie jede andere Form der Therapie heutzutage kein Stigma mehr mit sich, im Gegenteil, es ist eine mehr als verständliche, eine lobenswerte Sache diese Unterstützung zu beziehen.
– Die Freiheit / Orientierungslosigkeit hat viele Stigmata beseitigt. Trotzdem schämen sich die Jüngeren sehr. Vielleicht kommt diese Scham daher, dass alle das Gefühl haben, nur sie allein kämen nicht zurecht – obwohl es doch die große Mehrheit ist, der es so geht. Dann das vorgegebene perfekte Leben der Influencer auf Social Media. Das “Funktionieren müssen” im Turbokapitalismus. Nicht zuletzt ein geteiltes Schulsystem, welches Kinder direkt in drei verschiedene Qualitätsstufen bewertet und separiert. Und vielleicht am schlimmsten: Eltern die aufgrund irrationaler Ängste nicht mehr dazu kommen ihren Kindern ihre Liebe bedingungslos zu geben.
– Fördert man im eigenen Land, so ist es wahrscheinlicher, dass die Dinge, die man selbst aufgebaut hat, erhalten bleiben. Es ist schon bedauerlich, wieviele Ideen für einen Apfel und ein Ei ins Ausland verscharrt wurden. Nix verkomma lassa!
– In zwei Generationen gibt es bei derzeitiger Geburtenrate noch 30 millionen Deutsche. Klar, wir haben die Ukrainer bekommen, aber Familie aufbauen und Kinder kriegen ist auch etwas Positives.
– “Erwachsen werden” bedeutet Verantwortung zu übernehmen.
– Computer in den Hintergrund rücken. Die sollen eigentlich Arbeit abnehmen oder erleichtern, nicht die Sache verkomplizieren. In Schweden nimmt man die iPads wieder aus dem Unterricht und geht zurück zu den Büchern, da es besser ist. Als erstes Bürokratie automatisieren. Dafür muss sich die Angst, die den Wunsch nach Datenschutz laut macht, reduzieren. Wir brauchen nicht mehr Apps und Websites die zusätzlich zu den Formularen aber nicht anders als diese funktionieren. Das ist nur etwas für Behinderte die ihr Haus nicht verlassen können – normalerweise zieht man den persönlichen Kontakt vor. Wir brauchen mit vernünftiger automatischer Datenerfassung und -verarbeitung eigentlich überhaupt keine Formulare mehr! Das ist der Clou. Große Zentralen für einfachere und gerechtere Demokratie. Dann weitere unliebsame Jobs automatisieren. Ich hab niemanden gehört der ernsthaft und langfristig den Job am Fließband oder in der Warenhallenlogistik dem Roboter neidet.
– Um ernst genommen zu werden sollte man sich als Ältere/r nicht “Seite an Seite” einreihen. Konzentriert euch auf Qualitäten von Menschen die Älter sind als andere, wie man sie z.B. bei den Dorfältesten in Asterix und Obelix sehen kann. Wissen ist immer ein Hit!
– Einige der Jüngeren versuchen das Problem für sich durch enorme Strenge zu lösen: harte, kompromisslose Auslegung von Regeln oder Moralvorstellungen, die man irgendwo gefunden oder irgendwie erarbeitet hat, unterstützt von einer Wut, die Selbstschutz sein soll und von Selbstliebe zeugt.
– Wir sind Lebewesen. Was bedeutet Leben? Wachsen und Vermehren. Wär’ das nicht schön? Ist die Familie mit Zusammenhalt und Liebe, Sicherheit und Stolz nicht die wohlfeinste Gesellschaftsform? Vielleicht ist es so einfach. Ich glaube gar, dass alles was ein Lebewesen tut, darauf hinzielt, sich zu vermehren. Wir sind quasi dazu “designed”. Das zu schaffen… das ist jetzt mein Ziel.
– “Wertfrei” ist ein positiv konnotierter Begriff, “Wertlos” hingegen ein negativ konnotierter Begriff. Es ist schön, in einer offenen Gesellschaft zu leben, die sich auch für das Fremde interessiert. Es ist nicht schön, keine Werte / Ziele zu haben. Vor ein paar Jahren fragte ich mal “Gott ist tot – was ersetzt ihn?”, ich hatte die Gemeinschaft per se vorgeschlagen, doch es ist die Natur geworden. Da kann man vielleicht ansetzen.
PS: Gott ist garnicht tot.