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Angst als Ratgeber

Sich selbst beweisen zu wollen ist ein starker Motivator.
Es ist Teil eines Aufnahmerituals in eine Gruppe.
Im Grunde geht es in Schule, Ausbildung, Studium bis zum finalen Schritt der Bewerbung um den gewünschten Arbeitsplatz um dies.
Auch dem strengen Elternteil beweisen zu wollen, dass man würdig ist. Oder dem Älteren, oder dem Cooleren, dem Intelligenteren, oder, oder, oder…
Sturm und Drang.
Dies ist ein guter Ratgeber.

Wer aus Angst vor einer Strafe motiviert handelt interessiert sich nicht für das, was er tut, sondern hauptsächlich dafür, der Strafe zu entgehen.
Hieraus ergibt sich Rebellion.

Taijin Kyôfushô ist etwas ganz anderes.
Hier ist man durch die Angst vor Blamage motiviert. Man befürchtet, anderen Menschen eine Last zu sein oder sie auf irgendeine Weise zu stören.
Hieraus ergibt sich Rückzug.

In beiden Fällen ist man der Umgebung unterstellt.
Im ersten Fall dadurch, dass man ihr zum Opfer geworden ist, im zweiten Fall dadurch, dass man ihr gegenüber zwar große Demut verspürt, aber sich selbst nicht zutraut sie zu bereichern.

Dies sind keine guten Ratgeber.

“Eines Tages klopfte die Angst an die Tür.
Der Mut stand auf und öffnete, aber da war niemand draußen.”
– Goethe