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Die esoterische Schwebe

Die esoterische Schwebe ist die Isolation eines Gedankenkonstrukts.

Ich stelle mir hierfür die Gedankenwelt eines Menschen als Stecksystem vor. A priori bedeutet, ich habe ein einziges Verbindungselement, an das ich Gedanken anstecken kann. Mensch denkt und leitet sich aus gemachten Erfahrungen neue Erkenntnisse ab, die das Stecksystem erweitern.
Manchmal kommt man mit so abstrusen Begebenheiten in Kontakt, dass man sie nicht einordnen kann, in das eigene Stecksystem. Wenn es in der Tat keinen Anknüpfungspunkt gibt, wie für einen Fünfjährigen aus bourgeoisem Elternhaus, der seinen Lebtag die Villa nicht verlassen hat und auf einmal im Slum in Afrika aufwacht, entsteht kognitive Dissonanz / ein neues Stecksystem wird aufgemacht, welches mit dem alten Modell kaum verbunden ist. Das ist gefährlich. Man sollte sich einen festen Rahmen vordenken, mit dem man auch die skurrilsten Ereignisse einordnen kann, um sich davor zu schützen, den Überblick zu verlieren. Ja, es kann auch mal schön sein, sich in das Unbekannte zu stürzen, aber man muss danach auch wieder Boden unter den Füßen gewinnen können.

Wenn man einen Gedanken nicht mit anderen Menschen oder eigenen mentalen Kontrollmechanismen austauscht und reflektiert entstehen gedankliche Feedbackloops, bedeutet, man zieht Schlüsse aus Schlüssen die letztere festigen um sie vor sich selbst zu rechtfertigen. Selbsterfüllende Prophezeiungen sind ein Beispiel dafür. Die Angst vor Stürzen führt bei Senioren zu einer höheren Zahl von Stürzen. Dadurch wird die Angst größer. Dabei muss man einfach nur aus diesem Gedankenkreis heraus.