Interaktive Medien

Standpunkt

Vergleicht man eine Computersimulation mit ihrem realen Vorbild kann man feststellen, dass die Simulation unendlich-fach weniger komplex ist, und, anders als die Realität, sofort verfälschbar.
Das Bild, welches von einer manipulierten Simulation bleibt, überträgt der unreflektierte Rezipient unterbewusst auf seine Realität.
Ich glaube diese Gefahr motiviert auch “Captain Disillusion” – Ein YouTube-Channel, dessen Agenda es ist Fakes zu demystifizieren.

 

Wunderbar, wie diese beiden Charaktere Magie versus Verständnis darstellen. Mich reizen diese beiden Dinge sehr, sie passen so überhaupt nicht zusammen.
In elektronischer und digitaler Kunst kommen sie durch die in diesem Gebiet für die Kunst neue Möglichkeit Logik zu erschaffen, welche praktisch unverständlich bleibt, auf spannende Weise zusammen. Hier denken manche vielleicht: “Moment! Jeder Schaltkreis, jeder Programmcode, kann doch nachvollzogen und verstanden werden!” – die Praxis beweiste mir das Gegenteil, als wir das Kunstobjekt “Zeitmaschine” (Walter Giers 1978) über 100 Stunden lang von einem Spitzenelektroniker haben analysieren lassen, und es immernoch “schwarze Flecken” in den Schaltplänen gibt. Algorithmisch-iterativ entstandene Logik, wie z.B. ermöglicht durch Tensorflow (state-of-the-art “künstliche Intelligenz”) lässt verstehen, dass manche Logik einfach nicht mehr nachvollziehbar ist. In der Theorie, ja, aber praktisch nicht.
Missverständnisse gibt es immer. Illusionen können wunderbar sein, vielleicht ein Wesen der Kunst.
Aber sobald “Interaktion mit Maschinen engagierender wirkt als Interaktion mit Menschen” (Einstein) und “Dinge geliebt werden, Menschen benutzt, statt umgekehrt” (Dalai Lama) haben wir ein Problem. Ich glaube dieser Zeitpunkt ist jetzt.