Interaktive Medien

Beweisen, vertrauenswürdig zu sein

Viele Künstler sind dadurch motiviert, ihren Selbstwert durch Bestätigung von aussen steigern zu wollen.
Die Bewunderung, der Applaus … das gibt ihnen Kraft.
Bei mir ist das anders.
Ich möchte beweisen, vertrauenswürdig zu sein. Vielleicht ist es das, was man Impostor-Syndrom nennt.
Als Kind zweier “Neigschmeckder” (das ist der schwäbische Begriff für “Zugezogene”), die auch noch beide unkonventionelle Leben führ(t)en mit ungewöhnlichen Ansichten und Gewohnheiten, die auch noch beide in kreativen Berufen tätig sind/waren, bin ich selbst etwas “eigen” geworden, und vor allem zwischen meinem 10. und 15. Lebensjahr fiel es mir sehr schwer, mich sozial akzeptiert zu fühlen – im Gegenteil, es war mir eher üblich gemobbt zu werden, und so fand ich meinen Halt bei den Punks und in Fantasiewelten. Das schwäbisch-Konservative, das empört-Skeptische, das moralisch-Misstrauende, alles Diskriminierende – ich hasse es deshalb wie die Pest.
Meine Lösung dazu: Versuchen, absolut ehrlich & transparent zu sein, und mich zur Schau / zur Verfügung stellen.
Das hat immer gut funktioniert und sich nie geändert, nur dieses blöde Erbe hält mich davon ab. Aber damit bin ich bald fertig.
Nachtrag: Eine harmonische, vertrauensvolle Familie zu haben würde dieses Problem wahrscheinlich ebenfalls lösen.