Ich lerne so viel, setze mich so viel Inspiration aus, und habe mich so zentral in der Datenflut positioniert dass ich meine Gedanken unbedingt strukturieren muss.
Das funktioniert am Besten durch Reflexion, was wiederum am Besten funktioniert, in dem man schreibt. Es ist anders, wenn jemand Zweites Fragen stellt die man sich sonst nur selbst stellt, man muss ehrlicher sein, wird aufgefordert zu Ende zu denken. Die selbst verfasste Schrift erfüllt das genau so, in dem sie als Externa fragt, und dabei auch noch besser ist, in dem sie Zeit lässt und nicht wartet.
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Gedankenanriss: Die Distanz zwischen Hand und Geist am Computer
Am PC hat man eine wesentlich größere Distanz zu dem, was man kreativ erschafft.
Ich lerne und gewöhne mich an viel, aber ich bekomme einfach kein “Gefühl in die Hand”. Am Ende des Tages wirkt es eher so, als hätte ich selbst-gemachte Dateien gesammelt, als dass ich sie tatsächlich geschaffen hätte.
Im Vergleich zum analogen Vorgang, bei dem unmittelbar gefühlt und verstanden wird was passiert, wenn ich mit der Hand ein Stück Farbe aufs Papier drücke oder eine Saite zupfe, ist der magische Durchlauf durch einen elektronischen Schaltkreis der Daten die ich eingebe nicht nachzuvollziehen. So regt glaube ich jenes im Vergleich zum Musik-Machen oder Bilder- oder Kalligraphie-Malen wesentlich weniger das Gehirn an.
Mein Verhältnis zum Sublimen
Habe mich vor vier Jahren dem Sublimen abgewandt.
Es regte sich in mir ein eitles Gefühl. Erschauderte ich vor der Schönheit aller Existenz und ihren Verhältnissen oder doch nur vor der Macht meines eigenen Geistes? Ich dachte, Letzteres, und war angewidert vanitatem.
So trieb ich mir das klare Denken aus, degenerierte mich ganz bewusst, auf der Suche nach dem Glück des Tieres. Das kam auch, wild und feurig, jedoch nicht ansatzweise so stark wie die Begegnungen mit dem Erhabenen.
Nun ist es noch nicht zu spät. Ich bin der Erfahrung dankbar, und der Geist kehrt zurück.
Unlösbare gedankliche Probleme als Grund zur Entstehung von Wahnsinn
Ich denke seit geraumer Zeit über Entstehungsgründe von Wahnsinn nach. Ich hoffe, es wird daraus ein gemeinsamer Nenner erkennbar, ich erahne; es hat wohl etwas mit einem unheimlichen Kontrast zu tun.
(Nachtrag vom 7.6.2021: Dieser von mir erkannte Kontrast scheint dem, was die Doppelbindungstheorie behandelt, sehr ähnlich – vielleicht ist es das)
Hier habe ich über Isolation als Grund zur Entstehung von Wahnsinn geschrieben.
Diese Gedanken beruhen natürlich nur auf den wenigen Erfahrungen die ich mit Wahnsinnigen gemacht habe und dienen mir zu verarbeiten und zu verstehen, ich bin kein Psychologe.
Die Texte gelten auch den Betroffenen, denen ich über diesen Weg eine gute Besserung wünsche.
Man steht vor einer Tür, die man noch nie betreten hat, hinter ihr: Unbekanntes, Unverstandenes. Man kann sie aber nie betreten, obwohl man es möchte. Man klopft an, und wird nicht hinein gelassen, also klopft man lauter und lauter, und wenn man nicht aufgibt und wo anders hin geht, entsteht hier der Wahnsinn.
Wahnsinn ist wie ein Feedbackloop im Erkennen. Man möchte erkennen, kann aber nicht, und möchte daher um so mehr. Man arbeitet sich gedanklich erfolglos ab an einer Sache, die man nicht versteht. Gesund wäre, irgendwann aufzugeben, also zu erkennen, dass die Tür, durch die man will, nicht zu betreten ist, und einfach weiter zu gehen. Doch wenn man glaubt, dass es ausschließlich hinter dieser einen Tür weiter ginge, darf dies unmöglich sein. Es handelt sich hierbei jedoch um eine Fehlannahme.
Mythen und Geheimnisse machen wahnsinnig, da sie nie ganz begriffen werden können, ohne, dass man eingeweiht wird. Sie sind der Tod der Neugierigen. Deshalb ist Okkultes so schlecht. Auch wird gesagt, in fremde Kulturen zu gehen, oder gar nur in eine andere Stadt zu ziehen, kann Schizophrenie auslösen. Dies ist, da dabei auf einmal zu viele neue Geheimnisse auftreten, was den neugierigen Geist überlastet.
Der Wahnsinn ist dem Glaube nah, es ist aber kein Glaube selbst, im Gegenteil, ein fester Glaube kann die Heilung sein. Es geht um den Wunsch einen Glauben zu rationalisieren, es aber nicht zu schaffen, da die gedankliche Struktur sich ad-absurdum führt oder zu keinem Ergebnis kommen kann.
Nimmt man sich einer solchen Philosophie an, die etwas greifen will, was nicht gegriffen werden kann (womöglich weil es nicht existiert), verändert sich die Art der Sinnsuche. Man steht plötzlich im Zusammenhang mit etwas unbegreiflichem Äußeren, in das man grenzenlos hinein zu projiziert vermag. Und so ist man dann relativ schnell bei der Paranoia.
Um sich davor zu schützen soll man nicht Neues fortwährend auf alt-Bekanntes reduzieren, sonst würde es unmöglich überhaupt zu lernen, aber, so glaube ich, braucht man eine unerschütterliche Grundsicherheit, an der man Unverständliches fest machen kann, um nicht wahnsinnig zu werden, oder, man vergisst, es wird einem egal, wo man vorher dran verzweifelte. Es gibt philosophische Ansätze, die dem wissenschaftlichen Geist erlauben, Unverständliches zuzulassen, im Guten sein zu lassen.
Es handelt sich bei der Konstitution der Gedankenwelt gleichzeitig um die Konstitution des Gehirns. Wer also keinen “gesunden”, also wohl-tuenden, Geisteszustand aufrecht zu erhalten vermag, muss sein Denken ändern, und durch neues Denken seinen Gehirn-Muskel regelrecht umtrainieren, in Ruhe, durch Meditation, durch Optimismus. Auf keinen Fall durch Substanzen, welche das Gehirn nur weiter in eine unkontrollierte Richtung umformen.
Hier noch eine Affirmation von Rob Brezsny:
“Pronoia is the antidote for paranoia. It’s the understanding that the universe is fundamentally friendly. It’s a mode of training your senses and intellect so you’re able to perceive the fact that life always gives you exactly what you need, exactly when you need it.”
Das größte Rätsel…
Das zweitgrößte Rätsel ist, heraus zu finden, welches das größte Rätsel ist.
Welches ist das größte Rätsel für Dich?
Wenn du keine Antwort findest, vergiss die Frage. Weil; bleibst Du auf dieser Frage hier hängen, bleibst Du Philosoph. Philosophen machen aber selten Spaß auf Parties, dafür will ich nicht verantwortlich sein.