Interaktive Medien

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Du Zhenjun – Babel World

Mehr: http://seb098.blogspot.de/2013/02/du-zhenjun-babel-world.html
Im Original sind die Bilder mind 2m*2m und im ZKM zu sehen.

Luc Courchesne – Portrait One

»Es stimmt, dass ich unerreichbar bin – und dass Sie mich nicht ändern können. Aber schauen Sie sich doch die Leute um Sie herum an: Sind sie so anders als ich? Sind sie erreichbar?« Die das sagt, ist Marie, eine junge Frau, die in der ›Welt hinter den Spiegeln‹ lebt. Wir können ihr gegenübertreten, uns mit ihr unterhalten.
Natürlich ist »Marie«, wie sie uns gegenübertritt, nicht wirklich, nicht einmal ein Spiegelbild ihrer selbst, welches durch elektronisch-analoge Bildtransmissionen entsteht. Sie ist Teil einer virtuellen Umgebung, in der Marie und wir gleichermaßen ikonische Repräsentation einer Zeichensequenz sind – eine Symbolstruktur, die innerhalb eines experimentellen Regelsystems Aktionen, Reaktionen und Interaktionen auslöst.

Demoszene

In den 80er Jahren, als die ersten kopiergeschützten Computerprogramme rauskamen, entstand die Crackerszene, welche sich im Namen der Piraterie der Herausforderung den Kopierschutz zu umgehen annahm. Zum Brüsten mit dem eigenen Erfolg programmierte der Cracker noch ein kleines Introvideo als Beilage zur von ihm gecrackten Software. Diese Videos wurden so populär dass sich bald eine eigene Demoszene abzweigte.
Programmierte Videos werden Live vom Computer gerendert, sind also nicht Bild für Bild gespeichert, sondern sind “nur” vektorbasierte Informationen. Dieses Video hier ist als Originaldatei 1 Megabyte groß, also etwa ein Fünftel der Größe eines digitalen Fotos.

Generation der Zauberer

Ich reg mich oft genug über die Perspektivlosigkeit unserer Generation auf, und über den Individualismus, und über den Kulturverfall, und über das viele grau.
Was genau passiert hier eigentlich?
Ich studiere jetzt Medienkunst, und diese neue Welt, in der ich mich hier beweg, ist beeindruckend. Die digitale Welt ist mittlerweile fester Bestandteil des Alltaglebens. Um diese Welt zu erschaffen benötigt es Technologie, diese Technologie wird immer kleiner und integrierter. Die Kunst (das Künstliche) und die Natur verschmelzen miteinander.
Dass Maschinen die industrielle Arbeit möglich machen ist grade mal hundertfünzig Jahre her. Dies führte zu massiven gesellschaftlichen Veränderungen, die Leute zogen in die Städte, da die Landwirtschaft großteils überflüssig wurde. Seither wurden der Film, das Foto, der Computer, das Internet, die 3D-Animation und noch viiiel mehr erfunden. Das ist überhaupt keine lange Zeit, dafür, dass die heutige Welt so sehr auf diese Erfindungen baut. Und jetzt etabliert sich die digitale Welt.

Dass man Welten nachbauen kann in 3D ist seit 20 Jahren der Fall, seit 10 Jahren ist dies zugänglich, und in 10 Jahren wird man in der Schule lernen wie das funktioniert, damit auch jeder seine Alltagsplastikgegenstände zuhause ausdrucken kann. Was wird das für Auswirkungen auf die Industrie haben, die diesen Job bis dato übernommen hat?
Googles neue Brille ermöglicht es, die reale Welt digital zu erweitern. Solche Hologramme, wie man sie aus Star Wars kennt, sind dann Realität. Egal was man wissen will liegt irgendwo in dieser riesigen Cloud namens Internet, und wenn man etwas wissen will, holt man es sich, fast wie in Matrix, einfach auf den Screen. Damit verfällt Regionalität immer mehr. Welche sozialen Auswirkungen wird das haben?

Sicher ist mir eins geworden: Die Welt verändert sich so schnell wie nie. Zwischen unseren Eltern und deren Eltern war die kulturelle Kluft schon so groß wie nie (69, Mauer, Technologie, Entwicklungen überall), zwischen uns und unseren Eltern ist sie mit der neuen digitalen Welt, der Individualisierung, der Amerikanisierung usw. jetzt noch größer. Wenn das Streben nach Veränderung und Fortschritt nicht abebbt, wird sie zwischen uns, und unseren Kindern noch größer sein. Vielleicht sind wir aber auch sehr flexibel, würde ich uns zutrauen, Flexibilität ist ein großer Wert geworden. Pünktlichkeit ist nicht mehr so wichtig, wer zu spät kommt kann auf die Flexibilität pledieren. Hihi.

Es kommt mir vor, als würde dieses Streben nach Fortschritt und Veränderung unsere Generation zu einer Generation der Arbeitstiere machen, Arbeitstiere für Veränderungen, die von Visionären der Alchemie oder des Science-Fiction erdacht wurden. Wir sind die ausführenden Zauberer, die Exekutive der Fantasie. Damals gesponnene Gedanken, heute Realität. Die Erkenntnis das wirklich alles möglich ist finde ich ganz schön beeindruckend. Und noch mehr als das, beängstigend.

PS: Es kommt mir scheisse vor an dem goldenen Scheisshaufen auf dem wir sitzen noch weiter zu polieren obwohl so viele Menschen auf der Welt noch nicht mal ansatzweise auf unserem Nenner sind. Damit mein ich nicht den kulturellen Nenner, unterschiedliche Kulturen sind wichtig und schön, aber den Bildungsstand und die Grundversorgung, solche Dinge sollten doch eigentlich wichtiger sein. Drum wird Games programmieren und  Geld verdienen wohl immer nur ein nettes Hobby bleiben.