Klar, wir entstehen alle erst in deinem Kopf, aber wie kann dein Körper, von dem dein Kopf ja ein Teil ist, ohne meinen Körper bestehen?
Allgemein
Danke Adrienne
“Im Bewußtsein des Leides, das durch unachtsame Rede und durch die Unfähigkeit, anderen zuzuhören, entsteht, gelobe ich, liebevolles Sprechen und aufmerksames, mitfühlendes Zuhören zu entwickeln, um meinen Mitmenschen Freude und Glück zu bereiten und ihre Sorgen lindern zu helfen.”
Thích Nhất Hạnh
Isolation als Grund zur Entstehung von Wahnsinn
Es gibt einen Wahnsinn, der entsteht durch Isolation. Eine Form der Isolation, die selbst dann existieren kann, wenn man sozial eingebunden zu sein scheint.
Sie definiert sich dadurch, dass man sich nicht verstanden fühlt, oder dass man glaubt, garnicht erst verstanden werden zu können, da bestehende Gedankenstrukturen so komplex oder fern vom Umfeld sind, dass man sie dem Umfeld nicht auszudrücken vermag.
Wenn ein Mensch den Zustand vom eigenen Umfeld nicht wirklich verstanden zu werden akzeptiert, ist er isoliert, obwohl er sozial eingebunden zu sein scheint.
Der Grund dafür ist, dass man die eigenen Gedanken für das Umfeld nicht verständlich auszudrücken vermag. Das kann daran liegen, dass das Sprachzentrum kaputt gekifft wurde, oder dass man mit dem Umfeld Teil einer Kultur ist, in der man diese Gedanken nicht ausdrücken kann, da die hierfür benötigte kommunikative Ebene schlichtweg nicht existiert.
Diese Isolation wird in Kauf genommen. Wenn das über längeren Zeitraum so geht “nervt” es irgendwann, jedoch bindet man sich mit der Zeit auch an das Umfeld, so, dass man auch nicht mehr ehrlich sagen kann “Hey, ihr kennt mich eigentlich alle garnicht richtig, ihr könnt nämlich meine Gedanken nicht verstehen, deshalb verberge ich einen gewissen Teil von mir vor euch.”
Irgendwann nimmt dieses “Genervt sein” überhand, so dass einem die zwischenmenschlichen Bindungen egal werden, und man scheinbar zufällig agiert, in der Hoffnung, hieraus auszubrechen oder doch noch verstanden zu werden.
Hierbei äussert sich der Wahnsinn durch asoziales Verhalten.
Präventiv dagegen kann man kann das Umfeld wechseln, in eines, in dem man sich verstanden fühlt. Oder man bemüht sich, sich so auszudrücken, dass man das Gefühl hat “alles gesagt zu haben”, und dass man verstanden wurde.
Man muss “greifbar” bleiben. Bedeutet, man soll sich für sein Umfeld verständlich machen. Wenn das Umfeld einen anderen kulturellen Konsens hat, muss man ein Stück weit diese Kultur adaptieren. Sich wahrhaftig anpassen, assimilieren. Und wenn es nur die verwendete Sprachsyntax ist. Individualisten haben es hierbei vielleicht schwerer im Alleingang gegenüber dem Umfeld ihre Individualkultur abzulegen.
Ich empfehle, die eigenen Gedanken als nicht so wichtig zu erkennen. Wenn die Gedanken zu komplex sind, kann man sich regelrecht dafür auslachen. “Haha was denk ich denn wieder für nen Scheiss. Lass gut sein.”
Das ist nur möglich, wenn man alternative Werte hat. Gerade Intellektuelle, die sich durch ihre Gedanken identifizieren sollten sich eine weitere Identität zulegen. Ein Hobby mit Gesellschaft oder dergleichen.
Momo
“Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte, nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und aller Anteilnahme. Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen dunklen Augen an, und der betreffende fühlte, wie in ihm auf einmal Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hätte, dass sie in ihm steckten.
Sie konnte so zuhören, dass ratlose und unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten. Oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten. Oder das Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden.
Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst nur irgendeiner unter Millionen, einer auf den es überhaupt nicht ankommt und der ebenso schnell ersetzt werden kann wie ein kaputter Topf – und er ging hin und erzählte alles der kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Menschen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt richtig war.
Momo hörte allen zu, den Hunden und Katzen, den Grillen und Kröten, ja, sogar dem Regen und dem Wind in den Bäumen. Und alles sprach zur ihr auf seine Weise… Dann kam es ihr so vor, als säße sie mitten in einer großen Ohrmuschel, die in die Sternenwelt hinaushorchte. Und es war ihr, als höre sie eine leise und doch gewaltige Musik, die ihr ganz seltsam zu Herzen ging. In solchen Nächten träumte sie immer ganz besonders schöne Träume.
Und wer nun noch immer meint, zuhören sei nichts besonderes, der mag nur einmal versuchen, ob er es auch so gut kann.”
M. Ende, 1973
Künstliche Welt
Durch Musik den eigenen Gemütszustand zu beeinflussen ist bekannt.
Man intensiviert die Stimmung indem man passende Musik auflegt, oder man manipuliert die eigenen Gefühle indem man z.B. fröhliche Musik auflegt, um nicht mehr so traurig zu sein. Selbiges funktioniert mit Bildern. Oder allgemein; mit Kunst.
In Japan ist Künstlichkeit sehr präsent. Otaku als Subkultur derer, die ihr ganzes Leben gewissen Kunstformen zuschreiben. Da ist auch kein Platz, in der Realität.
In den USA hingegen gibt es sehr viel Platz. Genug, um sehr extrovertiert und expressiv sein zu können. So sieht sie auch aus, die amerikanische Kunst. Und die Aussenpolitik.
Im strengen Islam sind Bilder verboten. Und Musik auch.
So wie im antiken Griechenland, ginge es nach Platon. Der fand sogar Schrift scheisse, weil, zu künstlich.
Wieviel Kunst tut gut? Wieviel ist zu viel?
Man stelle sich mal vor es gäbe keine Kunst mehr, sondern wieder nur Natur. Nicht so kompliziert, nicht so komplex. Der Mensch stirbt sofort aus. Hm.
Das Unterbewusstsein kann Virtuelles von Realem nicht unterscheiden, alles was hineingelangt konditioniert die Person.
Killerspiele spielen, Fernseh glotzen, .. – Zeitgeist, traurig.
Man sollte Acht geben auf das eigene Gehirn, und auf das, was man da rein tut. So streng muss man auch nicht sein, locker bleiben (klar, “”Humor oder Selbstmord” – Mozart” – Hesse), aber auch bewusst.