Interaktive Medien

Allgemein

Die drei Tore des Tosotsu

Tosotsu setzte drei Hindernisse fest und ließ die Mönche hindurchgehen. Das erste Hindernis ist das Studium des Zen. Beim Studium des Zen besteht das Ziel darin, seine eigene wahre Natur zu erblicken. Nun, wo ist eure wahre Natur?
Zweitens, wenn einer seine wahre Natur erkennt, so ist er frei von Geburt und Tod. Wenn ihr aber eure Augen vor dem Licht verschließt und eine Leiche werdet, wie könnt ihr euch dann befreien?
Drittens, wenn ihr euch selbst von Geburt und Tod befreit, solltet ihr wissen, wo ihr seid. Euer Körper löst sich also jetzt in die vier Elemente auf. Wo seid ihr?

Mumons Kommentar: Wer diese drei Hindernisse überschreitet, wird ein Meister sein, wo immer er steht. Was ihm auch widerfahren mag, das wird er in Zen verwandeln.
Im anderen Falle wird er von armseliger Nahrung leben und nicht einmal genug für sich selbst haben.

Ein augenblickliches erkennen sieht endlose Zeit.
Endlose Zeit ist wie ein Augenblick.
Wenn einer den endlosen Augenblick begreift,
so verwirklicht er die Person, die sieht.

Tool – Right in Two

Repugnant is a creature who would squander
the ability to lift an eye to heaven,
conscious of his fleeting time here.

Abstoßend ist eine Kreatur die die Fähigkeit
ein Auge zum Himmel zu werfen verschwenden würde,
wenn sie sich ihrer schwindenden Zeit hier bewusst ist.

Vereinigt euch!

“Vereinigt euch – übt gegenseitige Hilfe! Das ist das sicherste Mittel, um all und jedem die größte Sicherheit, die beste Garantie der Existenz und des Fortschritts zu geben, körperlich, geistig und moralisch. […] Das ist es auch was der Mensch – der primitive Mensch – getan hat; und darum hat der Mensch die Stufe erreicht, auf der wir jetzt stehen.”

(Kropotkin, 1993: 83)

 

Glückliche Umstände, Leihweise

Am selben Abend noch, von der Höhe des Hotels in 2000 Metern wie be-
schwipst, sprudelte aus seiner frohen Seele so viel Zauberkraft ins Umfeld, daß
er ein Ehepaar, das sich auf die einsame Höhe des Berghotels zurückgezogen
hatte, um ihre Trennung zu ordnen, umstimmte. Sie glaubten wieder ans ge-
meinsame Leben, leihweise. Noch ungläubig, sahen sie nicht mehr ein, warum
sie in rechnerischer, sparsamer Weise sich auseinandergesetzt hatten, über ihre
wechselseitigen Verlangen haderten, wenn sie doch einander zur Verfügung
hatten als wertvolle Menschen. Bestrahlt von dem Gemüt des neu Angekom-
menen, in dem unter den Luftdruckverhältnissen der Höhe das Blut wärmend
pulste, der sozusagen seinen Überschuß genoß, warteten sie nicht länger. In
Gedanken fielen sie einander in die Arme, noch saßen sie am Rauchtischchen,
und erkannten sich als die, die sie waren: Leute, die es schon lange miteinander
aushielten und nicht gewußt hatten, was für einen Schatz sie in ihrer unmittel-
baren Umgebung verwahrten.

Alexander Kluge

Eine Hoffnung

17. Jahrhundert. René Descartes haut den Satz raus “Ich denke, also bin ich”.
Das Mittelalter war ethisch und philosophisch nicht so wie wir heute sind, es ging um das Kollektiv, nur die Tatsache dass man Teil der Hierarchie war zählte. Dienen. Dann kam dieser Mann und dachte an sich, an das Ich. So entstanden im selben Jahrhundert Selbstportraits von Menschen die es auf einmal für gerechtfertig hielten (sich selbst darzustellen) sich als Individuum zu sehen. Die Menschen wurden sich selbst-bewusst. Der Individualismus entstand, und mit ihm gingen viele Tore auf. Das war ein Umbruch im Denken.
Seit dem gab es viel Entwicklung in dieser Philosophie des Egos, des Individuums, das ja sehr spannend sein kann, aber auch viel Schaden mit sich bringt, der Kapitalismus stützt sich auf diese Philosophie. Doch das wird langsam verstanden, die Menschen erkennen, dass sie zu viel an sich selbst denken, die Menschen erkennen wie es leichter geht, dass die Liebe einen glücklicheren Weg bereit hält, und die Solidarität zueinander und die Zurückstellung des Egos. Mehr und mehr Menschen fangen an mit der ganzen Welt zu vergleichen, eines der wenigen positiven Resultate der Globalisierung. Muss diese überhaupt schlecht sein, wenn es ein globales Ändern im Denken gibt? Der nächste philosophische Schritt, der Altruismus, der Holismus. Damit sich das Loch in den Herzen der Menschen, die Negativität und Hoffnungslosigkeit, die Unfähigkeit zur Erkenntnis der Schönheit überall um uns rum nicht mehr bodenlos scheinen muss, sondern narblos geheilt werden kann, durch Bewusstsein im Jetzt, für die Anderen mit positiver Grundhaltung. “Hey, nichts ist so wichtig für mich dass du es nicht haben sollst, wirklich nicht.”
Ich glaube das wäre wunderbar. Jetzt brauch es nur noch ein paar Helden die noch laut genug sein können…