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Polis & Spirit

Angenommen Gott ist tot, was ersetzt ihn?
Der Glaube, dass Glaube Wissen widerspräche, negiert sich selbst.
Der Religion die Wissenschaft gegenüber zu stellen muss meiner Meinung nach nicht sein. Der Gedanke, dass wir in einem geschlossenen, kausalen System existieren, in dem und ausser dem es keinen Platz für metaphysische Instanzen gibt, reduziert die Wahrnehmung auf die Logik. Das kann man, glaube ich, fast mit der Depression gleich setzen. Nichts ist mehr besonders, die Welt verliert ihren Zauber, und vor dem Erhabenen zu erschaudern und davon getragen zu werden wird immer schwieriger, wenn man bei jeder Erscheinung sofort den Kopf einschaltet und versucht zu verstehen. Die Sakralität der Göttlichkeit und die Ehrfurcht, die man davor haben kann, wird in einer wissenschaftlich geprägten Gesellschaft immer seltener. Fantasie muss man zulassen. Doch wenn man weiß, dass man fantasiert, kann man sich nur schwer ohne Hypnose oder Autosuggestion bis zum äussersten Illusionieren.
Also was ist wirklich noch von Wert, in unserer Welt, wenn Geld eine beschissene, egozentrische Alternative zu Gott ist?
Ich sage der Mensch! Ich bin Mensch, du bist Mensch, und für das Wohlbefinden des Menschen ist Selbstliebe wichtig. Folglich sollte man seinen Nächsten lieben wie sie selbst, alles andere wäre wieder egoistisch, und wir sind soziale Wesen. Und, wenn man den Menschen liebt, was tut man dann? Man betreibt Politik.
Mein Appell: wenn man sonst an nichts glaubt sollte man die Polis zur Religion erheben.

In den Schluchten des Balkan

Als wir die baufällige, einstöckige Wohnung erreichten, stieg ich vom Pferd und ging zu dem Loch, das als Ein- und Ausgang diente. In diesem Augenblick trat eine Frau heraus, die durch den Hufschlag unserer Pferde hervorgelockt worden war.
“Wai! Atsch gösünü – oh weh! Schließ deine Augen!” rief sie und trat schnell zurück.
Ihr Gesicht war nämlich nicht verschleiert. Auch ging sie barfuß. Ihr Körper war in ein altes, zerfetztes Tuch gehüllt, und ihr Haar sah aus, als sei ihr Scheitel eine Filzfabrik. Seit Monaten schien ihr Gesicht nicht mehr mit Wasser in Berührung gekommen zu sein.
Ich glaubte schon, sie werde sich nicht wieder sehen lassen. Aber nach einigen ungeduldigen Ausrufen kam sie doch wieder zum Vorschein. Sie hielt den Boden eines zerbrochenenn Korbes vor ihr Gesicht. Durch die Ritzen des Weidengeflechts konnte sie uns sehen, ohne daß es uns möglich war, uns ihrer Schönheit zu erfreuen.

Karl May

Glaube / Spritualität / Tanzen

Fantasie mit Gegebenheiten verknüpfen,
damit meine ich z.B. Musik vorm inneren Auge zu visualisieren.
Oder sich die spirituelle Energie vorstellen. Damit kann man viele tolle Sachen fühlen und kommt besser ans eigene Unterbewusstsein. Ja, man macht sich was vor, aber das macht man sich immer wenn man glaubt dass das, was man sich vorstellt der Realität entspricht oder dass davon etwas von Relevanz sei.
Ich glaube selbst nicht dass diese Energie in der begreifbaren Realität existiert. Aber die interessiert mich für mich persönlich immer weniger. Für das Kollektiv ist Wissenschaft wichtig. Schön kann sie auch sein, aber erst wenn man seine Fantasie mit ihr verknüpft!
Illusionen für den Sake der Liebe, Revolutionär gegen die Verkopfung der westlichen Welt! hihi

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