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Allgemein

Einsame Menschen

Manche Menschen sind so sehr an das Alleinsein mit sich selber gewöhnt, dass sie sich gar nicht mit Anderen vergleichen, sondern in einer ruhigen, freudigen Stimmung, unter guten Gesprächen mit sich, ja mit Lachen ihr monologisches Leben fortspinnen. Bringt man sie aber dazu, sich mit Anderen zu vergleichen, so neigen sie zu einer grübelnden Unterschätzung ihrer selbst: so dass sie gezwungen werden müssen, eine gute, gerechte Meinung über sich erst von Anderen wieder zu lernen: und auch von dieser erlernten Meinung werden sie immer wieder Etwas abziehen und abhandeln wollen. – Man muss also gewissen Menschen ihr Alleinsein gönnen und nicht so albern sein, wie es häufig geschieht, sie deswegen zu bedauern.

alles, was da ist, sehr schön zu finden

Nietzsche

Die Dörfer werden niemals aussterben

Text vom 25. Mai 2014

Das Leben in der Stadt ist ein luxuriöses Leben, jedoch auch ein schwieriges. Durch die Verdichtung der Menschen in der Stadt gibt es hier unnatürlich wenig Raum und unnatürlich viele Begegnungen und Einflüsse. Durch die viele Technik und die digitale Revolution ist das, was früher als Zauberei befunden wurde, Alltag geworden.
Laut Statistik sind die Menschen in den Städten unglücklicher.
Warum ist das so? Ich möchte eine These aufstellen.
Die Stadt ist künstlich, das Unterbewusstsein wird in ihr zu wenig von essentiellen, natürlichen Einflüssen stimuliert. Man lebt in der Stadt in einer Simulation der Natur. Architektur, Design und Kunst lehnt sich an die Natur an und ahmt sie nach.
Auch Menschen, die in der Stadt aufwachsen, sind Wesen, die sich über Jahrmillionen zu Lebewesen entwickelt haben, die für die tatsächlich natürlichen Umstände ausgestattet sind und in ihnen am besten agieren können. Man kann nicht sagen wie schnell und umfassend der Mensch sich tatsächlich an Neues anpasst, Epigenetik ist auch ein noch sehr unerforschter Faktor.
Der Mensch selektiert nach seinem der Natur entsprungenem Empfinden das was ihm gefällt von dem was ihm nicht gefällt. So soll das Umfeld, das er sich aufbaut, auch immer seine Bedürfnisse befriedigen. Dennoch kann eine menschgemachte Umgebung nicht perfekter sein als die ursprünglich ländliche, da der Mensch sich selbst und seine Bedürfnisse nicht vollständig zu erkennen vermag. Ausserdem ist das Überleben in der Stadt zwar besser gesichert durch Nahrungsversorgung, Medizin und zum Standard gewordene, aber trotzdem als luxuriös zu wertende technische Errungenschaften, jedoch sind diese Dinge keine Faktoren für das psychische Wohlbefinden. Man gewöhnt sich an sie.

Die esoterische Schwebe

Die esoterische Schwebe ist die Isolation eines Gedankenkonstrukts.

Ich stelle mir hierfür die Gedankenwelt eines Menschen als Stecksystem vor. A priori bedeutet, ich habe ein einziges Verbindungselement, an das ich Gedanken anstecken kann. Mensch denkt und leitet sich aus gemachten Erfahrungen neue Erkenntnisse ab, die das Stecksystem erweitern.
Manchmal kommt man mit so abstrusen Begebenheiten in Kontakt, dass man sie nicht einordnen kann, in das eigene Stecksystem. Wenn es in der Tat keinen Anknüpfungspunkt gibt, wie für einen Fünfjährigen aus bourgeoisem Elternhaus, der seinen Lebtag die Villa nicht verlassen hat und auf einmal im Slum in Afrika aufwacht, entsteht kognitive Dissonanz / ein neues Stecksystem wird aufgemacht, welches mit dem alten Modell kaum verbunden ist. Das ist gefährlich. Man sollte sich einen festen Rahmen vordenken, mit dem man auch die skurrilsten Ereignisse einordnen kann, um sich davor zu schützen, den Überblick zu verlieren. Ja, es kann auch mal schön sein, sich in das Unbekannte zu stürzen, aber man muss danach auch wieder Boden unter den Füßen gewinnen können.

Wenn man einen Gedanken nicht mit anderen Menschen oder eigenen mentalen Kontrollmechanismen austauscht und reflektiert entstehen gedankliche Feedbackloops, bedeutet, man zieht Schlüsse aus Schlüssen die letztere festigen um sie vor sich selbst zu rechtfertigen. Selbsterfüllende Prophezeiungen sind ein Beispiel dafür. Die Angst vor Stürzen führt bei Senioren zu einer höheren Zahl von Stürzen. Dadurch wird die Angst größer. Dabei muss man einfach nur aus diesem Gedankenkreis heraus.

Traum vom Traum

Ich sitze im Zug und stelle mir vor ich läge am Strand. In der Hoffnung meine autosuggestiven Fähigkeiten wären mittlerweile ausgeprägt genug dass ich diese Vorstellung wahrhaftig zu glauben vermag versuche ich ebendies. In dem Moment, in dem ich einschlafe gelingt mir dies. Dadurch kommt mir folgende Idee:

Ist an eine Fantasie glauben zu können, ohne dass dieser Glaube logisch, wissenschaftlich oder a priorisch ergründet, oder empirisch, sinnlich erfahren wurde, träumen?

Ich schätze “Träumer” für ihre schöne Naivität und ihre ausgeprägte Fantasie sehr.