Allgemein
Sammlertrieb – Warum Big Data geil ist
Daten sind codierte Information(en).
Hypothese: Der Begriff “Daten” bietet keinen Singular an (der Plural von “Datei” ist “Dateien”) weil Daten, selbst wenn deren Informationseintrag singulär ist, immer aus diesen Beiden bestehen:
1. Information(en)
2. Der Codeschlüssel dazu, welcher ebenfalls eine Information ist.
Auch im Englischen wird über einen möglichen Singular von “Data” gestritten – “datum” ist veraltet (und ließe sich ohnehin nicht ins Deutsche nicht übertragen).
Daten sammeln ist kritisch.
Deshalb folgt eine Überlegung von Reizen, die Lust machen Daten zu sammeln.
Erstens
Seit Big-Data-basiertem Maschinenlernen sind alle Daten relevant, weil die Qualität von Daten, die benötigt werden um AI zu erzeugen, sich mit ihrer Quantität multipliziert, und alle Daten durch AI potentiell neues Wissen generieren können.
Es gibt unendlich viele Informationen und gegen unendlich gehend viele Daten.
Zweitens
Daten als Verpackung und Inhalt: Decodierung von Daten ist wie das “Auspacken” ihrer Informationen.
Ebenfalls reizvoll ist der Versuch Codeschlüssel, welche nicht zur Verfügung stehen, herauszufinden – “Wie kann ich diese Verpackung öffnen?” und “Was ist hier drin?”
Drittens
Die Qualitäten unterschiedlicher Informationen über das selbe Objekt unterscheiden sich. Sie können unvollständig, unpräzise oder falsch sein.
Wettkampf, wer die besseren Daten hat.
Viertens
Speicherräume sind erschwinglich – 100 Billionen Bit Speicher kosten heute im Einzelhandel ca 300€.
Diesen unvorstellbar großen Raum kann man einrichten. Daten lassen sich hier (im Speicher / auf der Festplatte) durch ordentliche und schöne, frei gestaltbare Systeme, welche auf vielfältigste Weise visualisiert werden können, sortieren. Auch die Visualisierungssysteme lassen sich gestalten.
Fünftens
Informationen und Daten wurden immer schon auch ökonomisch gehandhabt. Heute haben wir einen Goldrausch, und wir verändern die Welt.
Sechstens
Missverständnisse:
– Der Mythos “Computer”.
– Die Verwechslung der Realität mit ihrer Repräsentation durch Informationen.
Achtens
Identität. Die Entscheidung darüber welche Daten gesammelt werden hängt damit zusammen.
Neuntens
Für Hacker (schwarzer Hut) stellen Daten das Diebesgut dar.
Nicht schießen!
“How do you feel about bullets?”
“Come back here and let me stab you! Let me kill you!”
“Hah! You’ll get knived.”
Interessant, was alles mit Humor betrachtet werden kann, wenn zugehörige Grenzen der Realität nach hinten verschoben werden. Ich halte das für gefährlich, glaube dass das Unterbewusstsein Realität und Kunst/Virtualität/Fiktion nicht voneinander unterscheiden kann (Erinnerung ist Erinnerung) und referiere dafür bis zum Columbine School-Shooting und dessen Verhältnis zum Spiel Doom.
Kunst kann die Grenzen der Realität verschieben und dadurch sofort neue Normen etablieren. Sind solche Werke interaktiv, so werden diese Normen gleichzeitig, wie ich meine, sehr effektiv indoktriniert, weil man sie nicht nur als Rezipient observiert sondern auch als Akteur selbst erlebt und ausführt.
In a Nutshell: Eine interaktive virtuelle Welt auf heutigem Industriestandard ist wie ein Erinnerungsimplantat, sehr subversiv.
Flusser
Vilém Flusser sagte Technik und Kunst seien synonyme Begriffe.
Und er sagte, die Menschheitsgeschichte sei eine Geschichte der Technik, alles andere Kommentar.
Philosophie, Revolution und Poesie sind also auch Prothesen? Ist Jesus aufgrund seiner technischen Erfindungen bekannt?
Abgesehen davon, wie geil wäre das’n, ich schreib’ ne Software die irgend ein spezifisches Problem löst und werde damit zum hippen Künstler und schreibe sogar noch Menschheitsgeschichte!
Jedes Mal?!
Gekauft!
Wissenschaftsjahr
Deutschland fokussiert seine Wissenschafts- und Innovationsapparate 2019 auf künstliche Intelligenz, “2019 – Wissenschaftsjahr für Künstliche Intelligenz”.
Boom der KI-Innovationen sehe ich 2015-2017.
…
Es gilt, neben den Autos (zyn), also auch das Kritisieren des bis jetzt Entstandenen.