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Erkenntnisse

Dieses Jahr durfte ich viel neues lernen und mich an einiges erinnern. Hier ein unvollständiger Zusammenschrieb.


▸ Zu anderen Menschen aufschauen wie Kinder es mit Erwachsenen tun.
Wissen, dass man von ihnen abhängt.
Sie dafür respektieren und lieben, ihnen für ihre Beiträge danken.
Verbundenheit.
Das fühlt sich echt gut an.

▸ Man wird nicht nur zu dem, was man denkt, man wird auch zu dem, womit man sich umgibt. Horrorfilme und negative Menschen um einen herum – man wird selbst so. Natur, schöne Musik und liebevolle Menschen um einen herum – man wird selbst so. Der Input den man sich zufügt kann man auch als „Diät“ betrachten – mentale Diät. Man nennt das auch „Konditionierung“, „Imitation“, „Prägung“ oder einfach Einfluss.

▸ Manche rennen vor ihrem Glück davon. Sie denken es sei unfair anderen gegenüber, oder befürchten, dass jedes Glück mit einem Unglück bezahlt werden müsse. Das ist nicht korrekt. Glück kostet nichts. Es vermehrt sich, wenn man es teilt. Und jede/r hat es verdient.

▸ Manchmal liegt das Glück bereits direkt hinter der Entscheidung dazu glücklich zu sein. Wenn man keinen Bock mehr hat auf das Leid, und mit dieser Entscheidung das Leid fahren lassen kann. Glücklich aus Unlust an Unglück, quasi. Ein Versuch ist es oft wert.

▸ Der Kaiserweg zum Glück: Andere glücklich machen.

▸ Albert Einstein: Sich über das Glück anderer zu freuen erzeugt übrigens eigenes Glück.

▸ Oft liegt die Wurzel eines Problems in einem dieser Punkte:
1. Körperchemie
2. Kommunikation
3. Organisation
Ich empfehle ein Problem zuerst darauf zu testen, dann liegt die Lösung vielleicht schon ganz nah.

▸ Wissen allein hilft nichts; wirklich „verstehen“ bedeutet, dass man es auch fühlt. Dann kann es erst Auswirkungen auf’s Leben haben. Das bedeutet man muss das Wissen nachvollziehen indem man es ins eigene mentale System einordnet, wo es sich mit den eigenen Erfahrungen verbindet.
Ein guter Test dafür ob man etwas wirklich verstanden hat ist es, es jemand anderem in einfachen Worten zu erklären. Wenn man das kann hat man es verstanden.

▸ Man kann seine Geisteshaltung (englisch „State of Mind“) ändern.
Manchmal genügt eine kleine Erkenntnis, und das Leben verändert sich total.

▸ Man kann und darf andere Menschen nicht ändern, aber an sich selbst kann man arbeiten.

▸ Es ist oft klug erst zu fragen ob jemand einen Rat möchte. Manchmal wollen Menschen nur reden, ohne dass sie eine Antwort erwarten.

▸ Die Energien von anderen vermischen sich mit der Energie einer Sache, die man teilt. Eine junge Idee sollte erst etwas wachsen, bevor man sie teilt, sonst kann die Einmischung anderer Energien sie zerstören. Sachlicher ausgedrückt: Wenn man ein Vorhaben teilt bevor man es umgesetzt hat gaukelt man dem Gehirn vor dieses Vorhaben bereits ein Stück weit umgesetzt zu haben und nimmt sich damit Motivation.

▸ Man kann die Angst vor dem eigenen Versagen umwandeln in die Angst vor dem verpassten Leben, um von Passivität in Aktivität zu wechseln.

▸ Angst ist allgemein ein schlechter Ratgeber. Der Satz „Fürchte dich nicht“ steht über 100 mal in der Bibel!

▸ Wenn man versucht jemand anderem die eigene Verantwortung unterzujubeln, dann versetzt man sich selbst in die Opferrolle. Als Opfer ist man abhängig, nicht in der Lage initiativ zu sein und man sieht vorrangig das Negative – es ist ein unzufriedenes Leben.

▸ Verantwortung zu übernehmen erhöht die eigene Selbstachtung.

▸ „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum der Freiheit.“ (Victor Frankl)
Wir haben oft die Möglichkeit, bevor wir auf etwas reagieren, bewusst zu entscheiden, wie wir reagieren möchten. Das kann man auch üben.

▸ Was einem widerfährt kann man kaum kontrollieren, aber wie man darauf reagiert schon.
Das bedeutet auch, dass man eigentlich niemand anderen ausser sich selbst für die eigenen Gefühle verantwortlich machen kann.
Das ist sehr ermächtigend.

▸ Man hat für alles was man tut Gründe. Wenn man versteht, warum man etwas gesagt oder getan hat, was vielleicht nicht richtig war, kann man sich verzeihen. So kann man auch den anderen alles verzeihen; indem man sie versteht.
Verstehen -> Verständnis -> Vergebung – lass wachsen.

▸ Wir sind alle Menschen. Der Lehrer, der Arzt, der Polizist, der Oberbürgermeister, der Medienmogul, der Penner.. wir alle kochen nur mit Wasser, haben im Grunde die selben Bedürfnisse, sitzen alle im selben Boot.

▸ Freundschaftspreise soll man nicht machen. Wer ein Freund ist möchte lieber mehr als weniger für etwas geben was man ihm anbietet. Weicht man in die ein oder andere Richtung ab steht immer jemand dem anderen gegenüber in der Schuld, oder langfristig kann Misstrauen entstehen. Und so oder so ist es immer auch ungerecht anderen gegenüber.

▸ Wenn man jemandem einen Gefallen tut, dann vertraut man dieser Person mehr, weil man dann unterbewusst eine Gegenleistung erwartet. Was hingegen leider statt dessen passieren kann ist, dass diese Person mit weiteren Bitten auf einen zukommt, da sie ja die positive Erfahrung gemacht hat, dass diese bei einem erfüllt werden. So kann es passieren, dass man zum Knecht wird, wenn man da nicht aufpasst.

▸ Nicht “Nein” zu sagen ist ein Versuch eine unangenehme Situation zu vermeiden, macht die Sache aber nur schlimmer. Grenzen setzen und “Nein” zu jemandem zu sagen ist hilfreich für alle Beteiligten.

▸ Die Comfortzone schrumpft, wenn man nichts tut.
Man muss sie aktiv ausweiten, indem man immer wieder den Mut aufbringt Neues anzugehen. Das bringt nicht nur ein größeres Selbstvertrauen und Sicherheitsgefühl; es füllt das Leben mit Erlebnissen und Geschichten.

▸ Bestätigung von aussen ist bei mangelndem Selbstwertgefühl nur Symptombekämpfung und packt das Problem nicht an der Wurzel. Man kann sich aber wohl selbst einreden, dass man gut sei, genau so wie man sich selbst einreden kann, dass man schlecht sei.

▸ Erfolgreiche Menschen berichten oft davon, dass sie sich selbst hypnotisieren, um schlechte Gewohnheiten zu überwinden oder sich in bestimmte State of Minds hineinzuversetzen um Ziele besser zu erreichen. Hypnose an sich selbst anzuwenden nennt sich Autosuggestion. Weitere Stichworte: NLP, Mudra

▸ Meditation bringt Ausgeglichenheit und Entspannung. Ausserdem ist sie ein Weg dazu, seine innere Stimme besser hören zu können, um herauszufinden, was man eigentlich wirklich will / was einem eigentlich wirklich wichtig ist / worum es einem eigentlich geht. Und das ist wirklich, wirklich hilfreich.

▸ Wenn jemand helfen möchte ist das nicht per se übergriffig. Hilfe und Unterstützung von anderen zuzulassen schafft gegenseitiges Vertrauen. Echte Intimität kann nur entstehen, wenn man sich von seiner verletzlichen Seite zeigt, und damit zulässt, berührt zu werden.

▸ Gedanken werden zu Worten werden zu Taten werden zu Gewohnheiten werden zum Charakter wird zum Schicksal. Bewusst auf die eigenen Gedanken achten ist wichtig. Good vibes only.

▸ Das Unterbewusstsein kann keine grammatikalischen Negationen erkennen.
Beispiel:
„Der Tag war nicht kühl, die Gassen der Stadt waren nicht leer, es kam keine Langeweile auf.“
Im Unterbewusstsein kommt an: „..kühl.. ..leere Gassen… ..langeweile“
„Der Tag war warm, die Gassen der Stadt waren voll, es ist viel passiert.“
Im Unterbewusstsein kommt an: „..warm.. ..volle Gassen.. ..viel passiert.“
Inhaltlich das selbe, aber was rüber kommt ist das Gegenteil!
Das ist auch gut zu beachten, wenn man mit sich selbst spricht / denkt.
Aus „Das war garnicht so scheisse.“ mach „Das war gut.“

▸ Magisches Denken ist ein Weg sich selbst in einer machtlosen Position Glauben zu machen auf etwas Einfluss zu haben worauf man in Wirklichkeit keinen Einfluss hat. Es ist eine Schutzreaktion auf ein traumatisches Erlebnis, und das ist okay, und es verzaubert die Welt und macht sie damit wunderbarer, aber es entfernt einen von der Wahrheit, und dahin sollte man zurück finden können.

▸ Beobachten ohne zu urteilen ist eine Tugend die ich aus dem Buddhismus kenne. Sie ist nicht nur nötig um Wahrheit zu erkennen und anzunehmen. Die Welt zu sehen wie sie ist, ohne sie sich schön reden zu müssen oder emotional werden zu müssen, eröffnet Türen zu Akzeptanz, Leichtigkeit und Humor.

▸ Folge dem “Warum?” um an die Wurzel einer Sache zu kommen. “Warum ist das passiert?”, “Warum fühle ich mich so?” – die Antworten sind wahrlich erlösend.

▸ Du bist nicht deine Gedanken.

▸ Man muss die schlechten Erfahrungen und Gefühle verarbeiten und durchleben, am besten gleich, sonst verstaut das Unterbewusstsein sie irgendwo, und sie nagen weiterhin unbemerkt an einem. Davon geht der Körper kaputt, und man wird krank und hässlig. Und irgendwann brechen sie aus, und dann ist man auch psychisch kaputt und weiß womöglich garnicht mehr wieso, und wie man das alles verarbeiten soll.

▸ Dissoziieren ist okay. Es hat seinen Zweck. Wenn man zu schlimme Erfahrungen hat schaltet das Gehirn sogar automatisch ab. Oft werden traumatische Erlebnisse nach ganz weit hinten ins Gehirn gespeichert, wo man sie nicht mehr findet, und dann glaubt man, sich nicht daran zu erinnern – es hat aber trotzdem Auswirkungen. Sie kommen dann von alleine wieder hoch, wenn man die mentale Kapazität und Zeit hat.

▸ Man kann sich auf das Dissoziieren vorbereiten. Dafür stelle man sich einen schönen Ort vor. Einen Fantasie-Ort, an dem man alleine ist, an dem alles gut ist, an dem man alles hat, was man will, an dem man sich wohl und sicher fühlt. Wenn man dann in eine Stress- / Triggersituation kommt, kann man die Augen schließen und sich in der Fantasie an diesen Ort begeben, dorthin völlig abdriften. Das ist wesentlich gesünder als Substanzen oder Doomscrolling, im Gegenteil, es bringt direkt heilende Aspekte mit, weil es eine Form der Selbstliebe ist, und positive Gefühle auslösen soll.

▸ Wenn sich jemand nicht gut fühlt wegen einer Aktion von mir möchte ich mich entschuldigen, auch wenn ich der Meinung bin, dass ich nicht falsch gehandelt habe. Es ist zu respektieren dass andere Menschen andere Dinge gut oder schlecht finden. Und wenn jemand etwas schlecht findet was ich gut finde, und nicht umher kommt sich schlecht zu fühlen wenn ich das dann mache, dann ist eine Entschuldigung angemessener als ein „Sieh es doch mal anders“.

▸ Jeder kennt einen von einer anderen Seite, niemand hat genau das selbe Bild von mir. Aber auch sich selbst zu erkennen ist nicht leicht – oft ist es für Aussenstehende einfacher zu erkennen was gut für einen ist oder was eigentlich mit einem los ist.

▸ Wenn die Selbstwahrnehmung (Eigenwahrnehmung) sich stark von der Fremdwahrnehmung (wie andere einen sehen) unterscheidet, kann das psychische Probleme stark begünstigen. Was hier hilft, ist, zwei bis drei nahestende Personen darum zu bitten, in 5-6 Wörtern zu beschreiben, wie sie einen sehen.

▸ Selbstbewusstsein ist immer etwas gutes, wird aber oft missverstanden. Oft nennt man jemanden, der ein großes Selbstwertgefühl ausstrahlt selbstbewusst. Dabei kann auch jemand der ein mikriges Selbstwertgefühl hat selbstbewusst sein. Es bedeutet nur, sich selbst zu erkennen.

▸ Aber: Selbstbewusstsein führt zu Selbstakzeptanz führt zu gesundem Selbstwertgefühl. „Erkenne dich selbst“

▸ Wenn man wachsen / lernen will muss man den Raum wechseln, wenn man der / die Beste im Raum ist.

▸ Manche Menschen glauben sie müssten perfekt sein, bevor sie sich selbst lieben dürfen. Dabei ist das die falsche Reihenfolge. Erst wenn sie sich selbst lieben sind sie perfekt. First Love Yourself

▸ Das Leben ist das größte Geschenk, was ein Mensch bekommt.

▸ Dankbarkeit lohnt sich. Wer Dankbarkeit fühlt wird geliebt.

▸ Wenn es wahrscheinlicher ist, dass nichts existiert, als, dass alles existiert (warum sollte alles existieren?), dann ist wahrscheinlicher, dass Gott existiert, als dass Gott nicht existiert – weil offensichtlicher Weise existiert ja alles.

▸ Der Mensch ist ein Meister im Erkennen von Mustern.

▸ Das griechische Wort „Mesotes“ bedeutet „in der goldenen Mitte“.
Aristoteles war der erste Philosoph der vorschlug bei Entscheidungen die optimale Zone zwischen zwei (schädlichen) Extremen zu finden – und damit Einigung. Das nannte er „mesotes“. „Finde die goldene Mitte“

▸ Wenn 1. man versteht, was um einen herum passiert („wie das Leben läuft“), und 2. man weiß, dass man dabei die Macht hat mitzugestalten, und 3. dass das einen guten Zweck hat; wenn man diese drei Faktoren erfüllt – dann lebt man laut Gerald Hüther in „Kohärenz“. Ich fühl das.
Die ganze Welt zu verstehen ist unmöglich und zwecklos, also sollte man den Fernseher ausgeschaltet lassen.

▸ Synchronizität (Carl Gustav Jung):
Mit dem Universum viben. Wenn psychische Zustände / Gefühle / Gedanken zusammenfallen mit Ereignissen im äusseren. Den Zeichen folgen.
„Früher habe ich geglaubt, wenn ich diesen Ereignissen, diesen aufeinander abgestimmten Momenten, folgen würde, würde am Ende ein Topf voll Gold oder eine Art Belohnung warten. Aber ich habe verstanden, dass diese leuchtenden kleinen Momente selbst die Belohnung sind. Es ist das Universum, das dich kitzelt.“ (James Maynard Keenan)

▸ Siegmund Freud: Das menschliche Bewusstsein besteht aus drei Teilen; dem „Ich“ (Charakter / Schnittstelle mit Aussenwelt), dem „Über-Ich“ (Moral, Werte) und dem „Es“ (Emotionen, Triebe).
Carl-Gustav Jung: Die Persönlichkeit ist zudem aufgeteilt in „Licht“ und „Schatten“ – man lässt sich leicht reizen von dem, was Gegenteilig zu dem ist, wie man sich selbst wahrnimmt.
Zum Beispiel: Wer im Alltag dominanter Chef ist (Licht), der möchte sich gerne mal fallen lassen und Verantwortung abgeben (Schatten). Wer normalerweise hingegen eher brav und hörig ist (Licht), der möchte gerne mal Macht haben (Schatten). Je größer das Licht, desto größer der Schatten.
Ich halte es für gut Wege zu finden beides, Licht und Schatten, auszuleben. Oder einen Weg der Mitte zu finden.

▸ Riemann-Thomann-Modell:
Manche Menschen haben lieber mehr „Nähe“ (Bindung, Zuneigung, Bestätigung), andere haben lieber mehr „Distanz“ (Freiheit, Autonomie, Abgrenzung).
Manche Menschen sind mehr auf „Dauer“ ausgelegt (Planung, Verlässligkeit, Langfristigkeit), andere mehr auf „Wechsel“ (Erlebnisse, Spontaneität, Kurzfristigkeit).
Hieraus ergeben sich nach Eberhard Stahl folgende vier verschiedene Bedürfnisse in Gruppen.

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Auch hier sind Menschen vielleicht besonders gereizt von dem, was den Bedürfnissen, die sie normalerweise haben, gegenüber liegt (Schatten).

▸ Der „Dunning Kruger Effekt“ erklärt, warum manche Menschen ihre Fähigkeiten überschätzen. Wenn man sich in ein neues Thema stürzt hat man schnell das Gefühl alles verstanden zu haben, obwohl man eigentlich erst nur an der Oberfläche zu kratzen begonnen hat.

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▸ Wenn ich als Mensch etwas von mir gebe, bin ich auf vierfache Weise wirksam. Jede meiner Äußerungen enthält, ob ich will oder nicht, vier Botschaften gleichzeitig:

  • eine Sachinformation (worüber ich informiere)
  • eine Selbstkundgabe (was ich von mir zu erkennen gebe)
  • einen Beziehungshinweis (was ich von dir halte und wie ich zu dir stehe)
  • einen Appell (was ich bei dir erreichen möchte)

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▸ Ein Modell, wie Menschen sich miteinander verbinden (Bindungstypen die aus Kindheitserfahrungen hervorgehen) nach John Bowlby und Mary Ainsworth:

  • Bindungstyp A: unsicher-vermeidende Bindung (ca. 24% der Bevölkerung)
    Braucht Autonomie & Freiheit, Zeit für sich, fühlt sich schnell beengt von zu viel Nähe
  • Bindungstyp B: sichere Bindung (ca. 50% der Bevölkerung)
    Der „gesunde“ Bindungstyp, der ausgewogenen Wunsch nach Nähe & Distanz hat
  • Bindungstyp C: unsicher-ambivalente Bindung (ca. 24% der Bevölkerung)
    Braucht Nähe & Verbundenheit, ist schnell abhängig von anderen
  • Bindungstyp D: unsicher-desorganisierte Bindung (2% der Bevölkerung)
    Totales Chaos, wünscht sich sowohl Verbindung als auch Autonomie, hat aber auch vor beidem Angst und weiß nicht wie damit umzugehen

▸ Bindungs- oder Beziehungsprobleme, die aus negativen Kindheitserfahrungen entstanden sind, lassen sich mit der Methode der “Inneren-Kind-Heilung” lösen.

▸ Es ist in Mode alles als Krankheitsbild zu pathologisieren.
Nur weil man mal ein Nerd ist heist das nicht dass man Autist ist.
Nur weil man sich mal für etwas nicht interessiert heist das nicht dass man ADS hat.
Nur weil man sich mal geil findet und/oder um sich selbst kümmert heist das nicht dass man Narzisst ist.
Nur weil man mal eine Stimmungsschwankung hat heist das nicht dass man bipolar ist.
Nur weil man mal eine emotionale Zeit hat heist das nicht dass man Borderliner ist.

▸ An Universitäten in den USA wird die „SMART“-Methode gelehrt – ich habe sie in meiner Therapie beigebracht bekommen. Sie soll ein Tool sein, um es sich einfacher zu machen Ziele zu formulieren und Entscheidungen zu treffen. Einer Idee soll man folgende Fragen stellen:
Ist es „S“pezifisch? – Habe ich meine Idee konkretisiert?
Ist es „M“essbar? – Kann ich sie vergleichen mit anderen?
Ist es „A“ttraktiv? – Gefällt sie mir überhaupt wirklich, nützt sie auch anderen?
Ist es „R“ealistisch? – Kann ich sie umsetzen?
Ist es „T“erminiert? – Gibt es ein Ultimatum, oder verliere ich unendlich viel Zeit in sie?
Meine Kritik an dieser Methode:
– Sie vernachlässigt ein gesundes Maß an Unvernunft und Spontaneität
– Was „neu“ ist ist nie „messbar“
– Was „realistisch“ ist ist nie „neu“
– Auch „unspezifisches“ hat seinen Reiz – das Erforschen, Entdecken, Spielen und das Mysterium funktionieren so

ChatGPT: how did japan manage to preserve their culture after losing the war and going capitalist

Japans Fähigkeit, seine Kultur nach dem Zweiten Weltkrieg zu bewahren, obwohl es erhebliche politische, wirtschaftliche und soziale Veränderungen durchlief, kann auf mehrere Schlüsselfaktoren zurückgeführt werden:

1. Kulturelle Resilienz und Anpassungsfähigkeit

Die japanische Kultur zeichnet sich durch ein starkes Identitätsgefühl und traditionelle Werte aus, die historisch gesehen eine hohe Resilienz und Anpassungsfähigkeit gezeigt haben. Diese kulturelle Anpassungsfähigkeit ermöglichte es Japan, westliche Einflüsse zu integrieren, ohne seine grundlegenden kulturellen Werte zu verlieren.

2. Politiken der Regierung und Bildungsreformen

Die japanische Regierung führte Politiken ein, die die Bedeutung des kulturellen Erbes betonten. Bildungsreformen beinhalteten das Lehren traditioneller japanischer Künste, Geschichte und Sprache. Dies stellte sicher, dass die jüngeren Generationen mit ihren kulturellen Wurzeln verbunden blieben.

3. Wirtschaftliche Modernisierung mit kultureller Integration

Während Japan Kapitalismus annahm und seine Wirtschaft modernisierte, tat es dies, indem es diese Veränderungen mit seinen kulturellen Traditionen integrierte. Zum Beispiel wurden Geschäftspraktiken oft durch traditionelle japanische Werte wie Teamarbeit, Respekt vor Hierarchien und langfristige Planung geprägt.

4. Erhaltung traditioneller Künste und Handwerkskunst

Japan legte großen Wert auf die Erhaltung seiner traditionellen Künste und Handwerkskunst. Kulturelle Institutionen, Museen und lokale Gemeinschaften spielten eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung traditioneller Praktiken wie Teezeremonien, Kampfkünste, Kalligraphie und traditionellem Theater (z.B. Noh und Kabuki).

5. Kulturelle Feste und Rituale

Jährliche Feste und Rituale wurden weiterhin in ganz Japan weit verbreitet gefeiert. Diese Ereignisse stärkten kulturelle Normen und Gemeinschaftsbindungen und gewährleisteten die Übertragung kultureller Praktiken über Generationen hinweg.

6. Medien und Populärkultur

Japanische Medien, einschließlich Fernsehen, Film und Literatur, spielten eine wichtige Rolle bei der Förderung und Bewahrung der kulturellen Identität. Anime und Manga zum Beispiel integrieren oft Elemente der traditionellen japanischen Kultur und Folklore, was sie sowohl für einheimische als auch internationale Zuschauer zugänglich und ansprechend macht.

7. Städtische und ländliche Balance

Während Städte in Japan stark modernisiert wurden, behielten viele ländliche Gebiete traditionelle Lebensweisen bei. Das Nebeneinander moderner städtischer Zentren und traditioneller ländlicher Gebiete half, ein Gleichgewicht zwischen Modernisierung und kultureller Erhaltung zu wahren.

8. Internationale Einflüsse und Soft Power

Japan nutzte sein kulturelles Erbe als Form der Soft Power auf der internationalen Bühne. Die weltweite Popularität der japanischen Küche, Mode und Unterhaltung (z.B. J-Pop, Anime) trug dazu bei, ein positives Bild der japanischen Kultur weltweit zu fördern, was wiederum ihren Wert im Inland verstärkte.

9. Shinto- und Buddhistische Praktiken

Religiöse Praktiken, insbesondere Shintoismus und Buddhismus, spielten weiterhin eine entscheidende Rolle im täglichen Leben und in kulturellen Ritualen. Diese Praktiken, tief in der japanischen Kultur verwurzelt, boten Kontinuität und ein Gefühl der Identität.

10. Verfassungs- und Sozialrahmen

Die Nachkriegverfassung, die sowohl von japanischen Führern als auch von den Alliierten beeinflusst wurde, gewährleistete eine demokratische Regierungsführung, während sie den Kaiser als kulturelles Symbol beibehielt. Dies half, traditionelle und moderne Elemente in der japanischen Gesellschaft zu verbinden.

Durch die Kombination dieser Faktoren gelang es Japan, sein reiches kulturelles Erbe zu bewahren, während es sich den Veränderungen durch die Nachkriegswirtschaftsentwicklung und die Annahme eines kapitalistischen Systems anpasste.

OK Boomer

Der folgende Text ist noch nicht gut.
Wichtig genug um ihn jetzt schon öffentlich zu lassen, aber er ist .. befleckt.
Ich bin noch nicht wieder ganz sauber.

Ich fürchte ein werteloses Leben, es ist ein wertloses Leben.
Worum geht es? Was ist wichtig? Wo ist oben und unten, vorne und hinten?
Je komplexer die Zivilisation, je größer die Möglichkeiten & Freiheiten, desto schwieriger wird es, sich zu orientieren.

Die Nachkriegsgeneration (Babyboomer) hat unter ihren traumatisierten Eltern gelitten, da diese nicht nur aufgrund ihrer traditionelleren Werte sehr streng waren, sondern auch aufgrund des Krieges große Schuldgefühle hatten und unzufrieden waren.
Nicht nur der zweite Weltkrieg, sondern auch der kalte Krieg, der vielleicht fast den ganzen Planeten durch Atomwaffen zerstört hätte, geht auf diese Leute zurück. Gut, hiergegen revolutionär vorzugehen.
Aber, anders als alle nach ihnen folgenden Generationen hat die Generation der Boomer die meiste Zeit Besserung durch Wachstum erlebt. Es gab enormen kapitalistischen Aufwind – genug, um die Freizeit zu haben gegen den Kapitalismus und den “Muff von 1000 Jahren” aufzubegehren. Dieser Umsturz der alten Ordnung wurde nicht wirklich durch neue Traditionen des Friedens und der Gerechtigkeit ersetzt – nein, bis auf ein selbstzufriedenes, nostalgisches Grinsen irgendwelcher Randgruppen auf irgendwelchen schwachsinnigen Demonstrationen wurde die kulturelle Lücke die entstanden ist gefüllt durch Drogen und Hurerei, welche durch die neuen Verhütungsmittel – die Babyboomer sind die erste Generation, die die Pille hatte – immer legitimer wurde. Den restlichen Kitt stellte das Entertainment, zumeist weiterer wert(e)loser Müll aus den USA.

Während es früher (wie in den meisten Ländern auch heute noch) normal war, dass man die Werte der Eltern übernimmt, gilt seit den Boomern, dass die Jüngeren das Alte zerstören sollen.
Damit sind jetzt aber die Boomer selbst an der Reihe.

Alles verändert sich immer. Das ist die einzige Konstante, klar.
Die alte Ordnung ist fort, sie ist nicht mehr da.
Vielleicht ist es doch klug von dem was verloren ging das Gute wieder herzustellen, und das Eitle, was es ersetzt hat, in den Griff zu bekommen.

Beides hat seinen Platz: Das Konservative so wie das Progressive.
An einer Abmachung festzuhalten ist bereits konservativ, also, eine Idee zu teilen. Wir sind Rudeltiere, ein Rudel braucht gemeinsame Nenner.
Aber auch progressiv zu denken ist wichtig. Es gibt immer Probleme und daher Bedarf an Veränderung. Daher habe ich mich früher zu den Linken gezählt. Leider ist die Idiotie dieser Leute jedoch mittlerweile fast unsäglich geworden, und ihr archaischer Kampf erinnert mich mittlerweile eher an Psychopathie als an Gutes. Hier ist man sich eher nur noch selbst der/die Nächste. Ich spreche aus persönlicher Erfahrung. Vergewaltiger nennen sich Feministen, Diktatoren nennen sich Anarchisten, alle sind sie süchtig nach irgendwelchen Kicks, und so viel Hass, und so viel wider die Natur. Oder Rebellion aus Stylegründen: pubertär, nicht mehr.
Ich möchte nicht in “links” und “rechts” unterteilen, das ist zu eindimensional. Und bevor ich AfD wähle geht ein Kamel durch ein Nadelöhr.
Die Frage ist eher wo man konservativ bleibt und wo man progressiv wird.

XYZ ist nach wie vor am “Durchdrehen”. “Die Alten” scheinen nicht in der Lage die Situation zu managen, weil sie sie nicht mehr verstehen.

Hier ein paar Ideen dafür, wie es jetzt weitergehen könnte:

– Sich am Orientierungslosen (sinnbildlich für die jüngeren Generationen) zu orientieren ist eine schlechte Idee. Es ähnelt dem Zufallsprinzip. Ausserdem lenkt es den Orientierungslosen ab. Erinnert euch selbst an Werte, die ihr bei euren Vorfahren oder im Ausland erfahren habt, und überlegt euch, was euch daran gut gefallen hat.
– Überlegt bitte genau, ob es der Zukunft dienlich ist noch weitere Reize zu verbreiten oder zu konsumieren. Abstumpfung ist nicht das selbe wie Resilienz. Ruhe ist gefragt. Mal in die Natur gehen.
– Psychische Krankheiten sind real und zu respektieren. Wie man bei körperlichem Gebrechen empfiehlt zum Arzt zu gehen, weil man klugerweise einsieht, dass man selbst nicht das Know-How zur Heilung anbieten kann, so verhält es sich bei seelischem Gebrechen auch. Tip: “Inneres-Kind-Heilung” ist ein Verfahren, mit dem man auch lernen kann, den eigenen Eltern zu verzeihen. Auch Suchttherapie trägt wie jede andere Form der Therapie heutzutage kein Stigma mehr mit sich, im Gegenteil, es ist eine mehr als verständliche, eine lobenswerte Sache diese Unterstützung zu beziehen.
– Die Freiheit / Orientierungslosigkeit hat viele Stigmata beseitigt. Trotzdem schämen sich die Jüngeren sehr. Vielleicht kommt diese Scham daher, dass alle das Gefühl haben, nur sie allein kämen nicht zurecht – obwohl es doch die große Mehrheit ist, der es so geht. Dann das vorgegebene perfekte Leben der Influencer auf Social Media. Das “Funktionieren müssen” im Turbokapitalismus. Nicht zuletzt ein geteiltes Schulsystem, welches Kinder direkt in drei verschiedene Qualitätsstufen bewertet und separiert. Und vielleicht am Schlimmsten: Eltern die aufgrund irrationaler Ängste nicht mehr dazu kommen ihren Kindern ihre Liebe bedingungslos zu geben.
– Fördert man im eigenen Land, so ist es wahrscheinlicher, dass die Dinge, die man selbst aufgebaut hat, erhalten bleiben. Es ist schon bedauerlich, wieviele Ideen für einen Apfel und ein Ei ins Ausland verscharrt wurden. Nix verkomma lassa!
– In zwei Generationen gibt es bei derzeitiger Geburtenrate noch 30 millionen Deutsche. Klar, wir haben die Ukrainer bekommen, aber Familie aufbauen und Kinder kriegen ist auch etwas Positives.
– “Erwachsen werden” bedeutet Verantwortung zu übernehmen.
– Computer in den Hintergrund rücken. Die sollen eigentlich Arbeit abnehmen oder erleichtern, nicht die Sache verkomplizieren. In Schweden nimmt man die iPads wieder aus dem Unterricht und geht zurück zu den Büchern, da es besser ist. Als erstes Bürokratie automatisieren. Dafür muss sich die Angst, die den Wunsch nach Datenschutz laut macht, reduzieren. Wir brauchen nicht mehr Apps und Websites die zusätzlich zu den Formularen aber nicht anders als diese funktionieren. Das ist nur etwas für Behinderte die ihr Haus nicht verlassen können – normalerweise zieht man den persönlichen Kontakt vor. Wir brauchen mit vernünftiger automatischer Datenerfassung und -verarbeitung eigentlich überhaupt keine Formulare mehr! Das ist der Clou. Große Zentralen für einfachere und gerechtere Demokratie. Dann weitere unliebsame Jobs automatisieren. Ich hab niemanden gehört der ernsthaft und langfristig den Job am Fließband oder in der Warenhallenlogistik dem Roboter neidet.
– Um ernst genommen zu werden sollte man sich als Ältere/r nicht “Seite an Seite” einreihen. Konzentriert euch auf Qualitäten von Menschen die Älter sind als andere, wie man sie z.B. bei den Dorfältesten in Asterix und Obelix sehen kann. Wissen ist immer ein Hit!
– Einige der Jüngeren versuchen das Problem für sich durch enorme Strenge zu lösen: harte, kompromisslose Auslegung von Regeln oder Moralvorstellungen, die man irgendwo gefunden oder irgendwie erarbeitet hat, unterstützt von einer Wut, die Selbstschutz sein soll und von Selbstliebe zeugt.
– Wir sind Lebewesen. Was bedeutet Leben? Wachsen und Vermehren. Wär’ das nicht schön? Ist die Familie mit Zusammenhalt und Liebe, Sicherheit und Stolz nicht die wohlfeinste Gesellschaftsform? Vielleicht ist es so einfach. Ich glaube gar, dass alles was ein Lebewesen tut, darauf hinzielt, sich zu vermehren. Wir sind quasi dazu “designed”.
– “Wertfrei” ist ein positiv konnotierter Begriff, “Wertlos” hingegen ein negativ konnotierter Begriff. Es ist schön, in einer offenen Gesellschaft zu leben, die sich auch für das Fremde interessiert. Es ist nicht schön, keine Werte / Ziele zu haben. Vor ein paar Jahren fragte ich mal “Gott ist tot – was ersetzt ihn?”, ich hatte die Gemeinschaft per se vorgeschlagen, doch es ist die Natur geworden. Da kann man vielleicht ansetzen.

PS: Gott ist garnicht tot.

Enlightenment eats itself

„Mündigkeit“ ist In der politischen Bildung sowohl eine zentrale didaktische und methodische  Kategorie als auch eine Zielvorstellung von ihrer Arbeit. 

Ausgangspunkt ist der berühmte Satz von Immanuel Kant zur Aufklärung aus dem Jahr 1783: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. […] Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“ (Kant 1983, 9, kursiv im Orig.)

Aus dieser Vorgabe gibt es substantielle Folgerungen:

  • Bildung ist Befreiung.
  • Diese Befreiung kommt nicht von außen, sondern von den Individuen selbst.
  • Prämisse und Ziel ist Mündigkeit.
  • Das, was Mündigkeit verhindert, die Unmündigkeit, ist von Menschen verursacht worden.
  • Der Verstand ist Mittel und Weg, um Unmündigkeit zu überwinden.
  • Es bedarf des Mutes, sich ohne fremde Vorgaben auf den eigenen Verstand zu beziehen.

Theodor W. Adorno hat 1969 in einem Rundfunkgespräch eine „Erziehung zur Mündigkeit“ postuliert und sich dabei explizit auf Kant bezogen (Adorno 1979, 135). „Das eigentliche Problem von Mündigkeit“, sieht er darin, „ob und wie man […] entgegen wirken kann“ (ebd., 144).  Es ist somit auch „eine Erziehung zum Widerspruch und zum Widerstand“ (ebd., 145) gegen bestehende Verhältnisse und das Gefühl der eigenen Ohnmacht.

Oskar Negt hat eine weitere Dimension hinzugefügt: „Der aufgeklärte Mensch ist der diese Zusammenhänge begreifende Mensch, und das ist die Grundlage seiner Mündigkeit.“ (Negt 2010. 211, kursiv i. Orig.) Das hat Folgen für die politische Bildungsarbeit: Politische, soziale, kulturelle und globale Zusammenhänge herstellen ist für Negt „oberstes Lernziel“ (ebd., 207).

Kritisch eingewendet werden kann, dass diese Vorstellung von Mündigkeit sehr „kopforientiert“ ist. Allerdings ist „Mut“ zu zeigen und widerstandsfähig zu sein auch eine emotionale Leistung.

Quelle https://profession-politischebildung.de/grundlagen/grundbegriffe/muendigkeit/

Adorno ist pessimistisch und bietet keinen Vorschlag außer “dagegen” zu sein. An dem was er schrieb fand ich nichts als Blockade, weshalb er m.M.n. zu ignorieren ist. Labern & meckern kann jeder. Unwichtig.
Beim freudvollen Machen und optimistischen Reformieren, bei der Begeisterung an der Welt und tatsächlichem Schaffen hilft es nicht. Dies aber nur am Rande.
(Nachtrag vom 25.07.2024: Manche amerikanische Philosophen behaupten, dass die heute moderne “Woke”-Kultur die Kultur der USA von innern zerfrisst, und dass sie auf Adorno zurückzuführen sei. Adorno als Waffe, als subversives, trojanisches Pferd. Wir sollten es besser nicht gegen uns selbst verwenden.)

Eigentlich habe ich gesucht zu verstehen wie “bedingungslose Liebe” funktioniert, um auszumachen ob man von einer partnerschaftlichen Liebe mit Wünschen und Erwartungen in eine bedingungslose Liebe wechseln kann.

Zu finden waren hauptsächlich Erörterungen von Eltern-Kind-Beziehungen. Zusammengefasst:
– Eine Liebe, die nicht verdient werden muss, sondern einfach da ist
– Das bedingsungslose Interesse an der (absolut) freien Entfaltung der geliebten Person
Wenn Eltern also Vorstellungen haben, wie das Kind zu werden hat, dann ist das keine bedingungslose Liebe, und das Kind wird seiner freien Entwicklung beraubt und womöglich Obrigkeitshörig. Dann ist es ihm nicht möglich frei neue Ideen zu entwickeln.
Meine Eltern sagten immer “Es ist dir völlig frei was aus dir mal wird, Hauptsache du bist glücklich.”
Gerald Hüther spricht mit Michael Hüter über die bedinungslose Liebe in diesem Video:
https://www.youtube.com/watch?v=tUjNOx4wvNM
Minute 37:18: “Für mich ist das erstaunlich, dass eine Kultur, die europäische Kultur, die sogenannte Moderne, an deren Anfang ja auch nicht nur Leonardo Da Vinci, Galileo und co. stehen, die, sage ich mal die “Vorherrschaft” übernommen hat, aufgrund genau dieser Persönlichkeiten, aufgrund von Innovation, aufgrund von eben NICHT mechanischem Denken, sondern: den Freiraum schaffen zu erforschen, zu erkennen, .. dass ausgerechnet diese Kultur, wie keine andere mittlerweile, all das systematisch unterbindet. Das ist ja auch ein Kulturbruch. Wieso fragen so viele Menschen mittlerweile nicht: Was ist die Basis alles Gelingenden?”

Ressentiments gegen das “vernünftige” Leben werden lauter.
Mündigkeit nervt.
Jeder hat irgendeine Meinung zu jedem Scheiss, meistens obwohl es ihn noch nicht einmal betrifft, und dann wird gestritten, statt dass man sich eine gute Zeit macht.
Auf X zerreissen sich die Menschen gerade zu. Ohne sehr viel Humor ist das kaum auszuhalten.
Wissenschaft nervt.
“Implantate im Gehirn? Gentechnik? Künstliche Intelligenz? Hilfe!”
Rationales Denken geht am Herz vorbei. Die Welt ist funktional geworden. Alles ist konstruiert und soll maschinenartig perfekt laufen.
Diese Beengung ist das Gegenteil von der Freiheit, die man braucht, um sich entfalten zu können. Alles ist jetzt viel spießiger als es vor 50 Jahren noch der Fall war. Freigeister und Spinner wirken wieder suspekt. Auch “Du musst frei sein” ist ein Paradoxon.
Dabei war diese Freiheit, dieses Lösen von Autoritäten, eben diese Freiheit, die die Liebe bietet, wenn sie Bedingungslos ist, die Wurzel der Aufklärung. Erst durch dies konnten aufklärerische Ideen entwickelt werden.
Auch, dass Menschen wie Musk Vorbildfunktion haben, schafft eine Obrigkeitshörigkeit, gleichzeitig eine Offenheit für den Fleischwolf Turbokapitalismus, und unerreichbare Ziele die einen zum Sisyphos werden lassen.

Lösungsvorschlag: Ängste müssen weg. Es ist okay wenn mal was nicht läuft. Cool bleiben. Mehr Humor. Wieder mehr Gefühl.

PS: Der Begriff der Freiheit, wie ich ihn hier verwende, ist bitte keinesfalls mit dem Begriff “Freedom” zu verwechseln. Meine Idee von Freiheit ist viel mehr dass sie dort aufhört wo die Freiheit des Nächsten anfängt.

Über das Herz

Das Herz hat, wie der Darm, Netzwerke aus Neuronen und Synapsen – das ist das, woraus eigentlich unser Gehirn besteht. Das Wahrnehmungs- und Steuerungssystem unseres Körpers beschränkt sich also nicht nur auf das Gehirn.
Das neuronale Netz im Darm ist ungefähr so groß wie ein Mäusegehirn, das im Herz ist kleiner. Kommuniziert wird über den Vagusnerv.
In den letzten 20 Jahren gab es dazu immer wieder neue Erkenntnisse aus der Medizin.
Dieser Artikel folgt den dazugehörigen Quellen (unten verlinkt) (engl.): https://community.thriveglobal.com/how-three-minds-of-the-body-brain-heart-and-gut-work-together-for-producing-happiness/

Es ist nicht ganz klar welche Funktionen dies genau hat. Sind es nur Informationsgeber?
“Operator, Darm meldet: Wir haben 2134829 Nährstoffe im Darm! Es fehlt Eisen! Bitte um Hunger auf Fleisch!” oder “Herz an Hirn! Die derzeitige Taktfrequenz ist 80 BPM. Piep!”
Diese Vorstellung ist mir zu langweilig, zu einfach, zu sinnlos.

“Hör auf dein Herz!”
“Folge deinem Bauchgefühl!”

Viel lieber glaube ich jetzt daran, dass diese Aussagen auch im Sinne der Wissenschaft der Anatomie des Körpers logisch sind.

By the way:
Mir wurde von Herzrhythmusstörungen in Folge übermäßigen Konsums von hartem Techno erzählt. Hört auf eure Körper, Freunde.

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