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Wolken

Wolken bewegen sich langsam

vor die Sonne, es wird dunkel und kalt.

In unregelmässigem Rhythmus bedecken sie sie

und geben sie wieder frei,

und es wird hell und warm.

Ich sitze

wartend auf die Momente in diesem bösen Takt

in denen sie ihr Platz lassen

auf mich zu scheinen

 

An einem anderen Ort:

keine Wolken

Schmetterlingsgenerator

Oder: Über den delikaten Tanz von Liebe und Verlangen

Die Liebe ist, wie die Macht, wie ein Pendel. Mal ist es mehr auf der einen, mal mehr auf der anderen Seite. Es sollte sich ruhig, stetig und leicht um seine Mitte hin- und herbewegen.
Es sollte nicht zu weit schwingen, nicht dass es gar heraus geschleudert wird. Aber auch still stehen sollte es nicht, denn das würde bedeuten, dass da keine Energie mehr ist.
Und wenn es zu lange auf einer Seite steht, muss sich etwas ändern, es könnte sonst unter der einseitigen Spannung zerbrechen.

Teil 1: Fantasie
“Willst du gelten? Mach dich selten.”

Vom Roulettespiel.
Es ist spannend, solange die Kugel rollt. Es ist jene Spannung, die alle zusehen lässt, alle gewinnen lassen will. Die Kugel rollt weiter und es wird immer heisser. Dies ist der Moment, der schon so manche süchtig gemacht hat.
Die  Zuschauer sind wie gebannt, eingenommen, verschlungen. Sie sind so gespannt, weil ihre Fantasie gefragt wird: Welche Zahl wird kommen? Werde ich gewinnen? Jetzt fällt die Kugel in eine Kammer. Sie lüftet ihr Geheimnis und gibt das Ergebnis preis; das Spiel ist vorbei.
– Die Sehnsucht, nicht ihre Erfüllung, macht die Attraktivität. Die Vorstellungen und Wünsche machen die Hitze. Nur wenn nicht alles gewusst ist, nicht bekannt ist, nicht sichtbar ist… nur dann fantasiert man, und es wird wärmer.

Ein mysteriöser Schleier.
Er wurde gewoben aus Unterschwelligem und Subversivem. Aus einer differenzierten Unvorhersehbarkeit. Aus Vieldeutigkeit, Geheimnissen und Metaphern.
Was befindet sich darunter? Er regt die Fantasie an, und die Fantasie regt die Liebe an. Bilder im Kopf – Sehnsüchte.

Einfach gesagt: Ein Nacktbild ist lange nicht so verführerisch, wie ein Bild, in dem das Sujet leicht bedeckt ist. Warum? Weil sich dann die Fantasie einschaltet.
Oder: “Okkultismus ist sexy” sagte Götz Widmann. Wie in Esoterikerkreisen. Dort versteht niemand so wirklich was ein anderer meint mit seinen Zaubersprüchen, doch man bekommt diese unglaublichen Bilder in den Kopf, und man ist frei dazu jene Stücke an Information, die man dem kryptischen Gerede entnehmen kann, so einzuordnen, wie es einem am Besten gefällt.
Oder: In der Wirtschaft gibt es das “Gesetz der Rarität” –  es besagt: je seltener etwas ist, desto wertvoller ist es.

Der Maschinenmann

Der Maschinenmann steuert, kontrolliert.
Kraft.
Nicht seine, doch von ihm beherrscht.
Alles soll laufen, drehen, schieben, rechnen.
Effizienz. Ausgeschöpftes Potenzial, nichts verschwenden.
Volllast. Es ist an. (Warum sollte es das nicht sein?)
Jedes Neuron soll an perfekter Stelle stehen, im perfekten Netzwerk.
Jede Synapse soll aktiv sein, gerade so, dass das Gehirn nicht überhitzt.
Er hört das Summen, das Schnaufen, und er denkt: Arbeit.
Sein Körper… Sein Körper?
Er ruht. Bald gibt er die Fäden, Schalter, Knöpfe aus der Hand.
Das geht dann von alleine.

Deutschland / “Vorteile ohne nationale Identität”

Erzähle mir von den Vorteilen, die eine Nation hat, dessen Volk seine eigene nationale Identität ablehnt, besonders im Vergleich zu anderen Nationen, deren Völker im Gegensatz dazu eher nationalistisch orientiert sind. Nimm vor allem Bezug auf Politik, Kultur und Wirtschaft.

Link

 

Man kann Atommüll wiederverwerten und ich wusste nichts davon

1962 wurde in den USA ein ausschliesslich mit Atommüll betriebenes, quasi “recycling”, Atomkraftwerk gebaut.
.. und da ich nicht verstanden habe, warum man das nicht schon immer mit dem Atommüll tut, über dessen Endlagerung nur seit über einem halben Jahrhundert in Deutschland gestritten wird, habe ich ChatGPT um einen Vergleich zwischen Wiederverwertung und Endlagerung gebeten.
Interessant: Der Diskurs über die Endlagerung war wohl so wehement von Angst überschattet, dass man Möglichkeiten nicht mehr wahrzunehmen schien. Als Deutscher muss ich mich aber dennoch weniger dafür schämen es nicht zu wissen – durch den totalen Atomausstieg sind wir hier mehr als alle anderen in der Situation erneuerbare Energien zu erforschen und Methoden zur Gewinnung dessen zu entwickeln.
Mir geht nichts über meine Solarenergie. Nur: Wir können die Gefahr, die von der Strahlung von Atommüll ausgeht, reduzieren, in dem wir einfach weiter und weiter Strom aus ihm erzeugen, ihn aufbrauchen. Nix verkommen lassen! Zwei Fliegen mit einer Klappe! Seh’ ich das falsch?
Doch lieber an Frankreich verkaufen, um motiviert am Ball zu bleiben mit den Erneuerbaren? Japan macht auch beides. Merkel war jedenfalls nicht nur mit der Flüchtlingsaufnahme, sondern auch mit dem Atomausstieg Balsam für das deutsche Gewissen. Aber es mag doch paradox wirken, dass Japan, dessen Unglück in Fukushima der finale Grund für unseren Ausstieg war, voll einsteigt, ins Atomrecycling.

Wiederverwertung von Atommüll Endlagerung von Atommüll
Vorteile Effizientere Nutzung von nuklearen Brennstoffressourcen Vereinfachter Entsorgungsprozess
Reduzierung des Abfallvolumens Minimierung der Risiken bei Transport und Lagerung von Abfall
Potenzielle Gewinnung zusätzlicher Energie aus abgebranntem Brennstoff Langfristige Isolierung des Abfalls
Unterstützung eines geschlossenen Brennstoffkreislaufs Vermeidung komplexer Wiederaufbereitungsanlagen

Reduzierung der Nachfrage nach frischem Uran

Heraus-forderungen Komplexe und kostspielige Wiederaufbereitungstechnologien Verwaltung und Lagerung großer Abfallvolumina über lange Zeiträume
Abfallströme aus der Wiederaufbereitung erfordern separate Verwaltung Sorgfältige Standortauswahl für Endlager
Bedenken hinsichtlich des sicheren Umgangs und Transports von hochradioaktiven Materialien Öffentliche Wahrnehmung und Vertrauen in die Sicherheit des Endlagers
Risiko der Verbreitung von Atomwaffen Potenzielle Risiken für Umwelt und Gesundheit

Begrenzte Anzahl von Reaktoren, die recycelten Brennstoff verwenden

Beispiele Frankreichs Nuklearindustrie wiederverwertet seit den 1970er Jahren Atommüll Schweden plant den Bau eines tiefengeologischen Endlagers für Atommüll
Japan hat Pläne zur Wiederverwertung von Atommüll im Rahmen seiner Nuklearbrennstoffstrategie Finnland errichtet das Onkalo-Endlager für Atommüll