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Bitte trinke Wein mit mir

Ich stehe am Bahnhsteig und denke daran, wie unser nächstes Treffen sein könnte.
Ich hole dich ab, du bist überrascht, (ist das eine gute Idee?), ich habe zwei Kugeln Eis dabei und du hast die Wahl: Stracciatella oder Stracciatella.
Ich stelle mir vor, wie du dich freust.
Dann gehen wir in die Wohnung in der Stadt, die schöne Wohnung, sonst ist niemand dort. Wir sitzen in der Küche. Wir trinken Wein, reden, über das was war, ziehen unsere Resumés, schliessen Frieden.
Moment mal, wie, du möchtest keinen Wein? Aber es ist doch das perfekte Getränk für diese Situation!
Wie, du möchtest kein Eis? Du hattest doch sogar die Wahl über die Sorte!
…du möchtest mich überhaupt nicht sehen?
Das hatte ich mir aber anders vorgestellt!

Es sind diese meine eigenen Erwartungen, die ich an die Situation stelle, an mich stelle, und auch an dich stelle. Ich brauche dich, damit meine Fantasie Realität wird! Damit meine Hoffnungen wahr werden! Damit meine Vorstellungen sich erfüllen! You!
“Das musst du doch wissen!”

Es ist romantisch.
Unrealistisch.
Anmaßend.

Ich stehe am Bahnsteig und beobachte die Menschen um mich herum.
Was möchten sie?

Ich erinnere mich daran, wie es ist, ein guter Gastgeber zu sein.
“Was möchtest du trinken? Kaffee? Wasser? Bier? Wein? Orangensaft? .. Nichts? Okay!”

Es ist so einfach: Nichts erwarten.
Keine romantischen Vorstellungen? Keine Hoffnungen?
Ideen können zum Vorschlag werden. Vorschläge sind okay.
Ablehnung hat okay zu sein. Dafür ist Flexibilität gefragt, und Genügsamkeit. Und mit Dankbarkeit für das, was schon ist, ist das auch grad’ egal. Kein Unglück.

 

Der Vorgänger von diesem Text findet sich hier: Beobachtung eines Schachspieles

Über das Herz

Das Herz hat, wie der Darm, Netzwerke aus Neuronen und Synapsen – das ist das, woraus eigentlich unser Gehirn besteht. Das Wahrnehmungs- und Steuerungssystem unseres Körpers beschränkt sich also nicht nur auf das Gehirn.
Das neuronale Netz im Darm ist ungefähr so groß wie ein Mäusegehirn, das im Herz ist kleiner. Kommuniziert wird über den Vagusnerv.
In den letzten 20 Jahren gab es dazu immer wieder neue Erkenntnisse aus der Medizin.
Dieser Artikel folgt den dazugehörigen Quellen (unten verlinkt) (engl.): https://community.thriveglobal.com/how-three-minds-of-the-body-brain-heart-and-gut-work-together-for-producing-happiness/

Es ist nicht ganz klar welche Funktionen dies genau hat. Sind es nur Informationsgeber?
“Operator, Darm meldet: Wir haben 2134829 Nährstoffe im Darm! Es fehlt Eisen! Bitte um Hunger auf Fleisch!” oder “Herz an Hirn! Die derzeitige Taktfrequenz ist 80 BPM. Piep!”
Diese Vorstellung ist mir zu langweilig, zu einfach, zu sinnlos.

“Hör auf dein Herz!”
“Folge deinem Bauchgefühl!”

Viel lieber glaube ich jetzt daran, dass diese Aussagen auch im Sinne der Wissenschaft der Anatomie des Körpers logisch sind.

By the way:
Mir wurde von Herzrhythmusstörungen in Folge übermäßigen Konsums von hartem Techno erzählt. Hört auf eure Körper, Freunde.

Plötzlich reich

Es ist noch keine 80 Jahre her, da war Saudi-Arabien ein Land von Beduinen.
Wenige haben sich jemals für deren Kultur interessiert, vielleicht weil es nur wenig Kultur gab. Muslimische Wüstennomaden, Kamelreiter, Ziegenhirten.
Heute sind die wenigen überbliebenen Beduinen Randgruppe, der arabische Begriff “Bedun” ist negativ konnotiert, ähnlich wie “Zigeuner” hierzulande.
Innerhalb kürzester Zeit wurde das Land stinkreich, durch den Ölexport, der nun seit etwa 50 Jahren die dortige Wirtschaft explodieren lässt. Bilder davon, wie Dubai heute aussieht, sind bekannt.
Es gab kaum soziales und kulturelles Fundament, auf dem dieser Boom fußen konnte. Es war nur das umweltverschmutzende Öl, für welches in den umliegenden Ländern by the way schnell viel Blut vergossen wurde.
Das Ergebnis sind drei Macho-Brüder, die mit überdimensionalen Prestigeprojekten ihre Schw*nze vergleichen und unsere Fußballteams kaufen. Wer Steuern hinterziehen möchte zieht dort hin, lebt einsam im Prunk umringt von Wüste, und nimmt dafür das Fehlen von Frauenrechten und Meinungsfreiheit in Kauf.
Und dann kommt sowas:

Mein Gefühl sagt mir, dass das nichts Gutes wird. Zu schnell, zu neu, zu viel – wie der revolutionäre Versuch der UdSSR. Top-Down statt Bottom-Up. Konstruiert statt organisch aus Liebe oder Notwendigkeit heraus entstanden.
Ich glaube, mit mehr kulturellem Hintergrund könnte man mit so viel Geld effektiver umgehen und solidere, hilfreichere Investitionen tätigen. Ich wage zu bezweifeln, dass dieses Projekt der Welt und den Menschen von gutem Nutzen ist. Ich halte es eher primär für den eitlen, archaischen Wunsch, Macht zu präsentieren – das ist nebenbei peinlich für alle Männer.
Da ich derzeit selbst wieder über weniger finanziellen Spielraum verfüge bin ich natürlich auch wieder ein besserer Sozialist, und denke an Gerechtigkeit im Sinne der Unterstützung derer, die mit weniger Chancen auf die Welt kamen.
So, wie die Beduinen es einst waren?


Ich bleibe dabei; Konkrete, proaktive Projekte unterstützen. Plastikfressende Mikroben werden jetzt endlich bekannt – fördern. Photovoltaik, Pumpspeicherkraftwerke, Kernfusion, Brennstoffzellen – fördern. Schlachtfreies Fleisch – fördern.
Das hilft wirklich, schützt die Natur und macht das Leben lebenswerter durch größere Möglichkeiten (auch für Menschen mit wenig Geld), und nicht durch größere Einschränkungen. Beschränkungen Top-Down zu bestimmen, zu konstruieren, statt dass bessere Alternativen von sich aus überzeugen, funktioniert aus dem gleichen Grund nicht, wie The Line nicht funktionieren wird. Da bin ich fest von überzeugt. Verzicht; da machen einfach nicht genügend mit, und zwingen kann man sie nicht.
Das sei jetzt aber nur mal wieder nebenbei gesagt.

Thema dieses Beitrags ist plötzlicher Reichtum.
Ich komme darauf, weil mir auf den Schirm kam, dass über die Hälfte der Lithiumressourcen der Welt in Südamerika liegt.


Klar ist, dass das Elektroauto nur eine Etappe ist vor dem Wasserstoffauto.
Bevor es also wieder Krieg um seltene Ressourcen geben muss wird also umgeschwenkt werden. Vielleicht bekommt man nochmal das Gefühl durch Demonstrationen einen Krieg verhindert zu haben.
Dann boomt endlich auch Südamerika, kriminelle Regierungen der Umgebung werden nebenbei hopps genommen, es wird zum Urlaubsziel, alle freuen sich, und dann kommt die Brennstoffzelle.
Aber davor werden, wie Saudi-Arabien, einige Länder Südamerikas plötzlich reich geworden sein.
Nun haben diese Länder natürlich wesentlich mehr eigene Kultur auf die gebaut werden kann, als Saudi-Arabien es hatte, als es reich wurde. Es wird auch nicht so ein plötzlicher, und auch nicht so ein massiver wirtschaftlicher Sprung sein. Dennoch wird es impressiv sein, und daher halte ich diese Fragen für sehr spannend: Was macht Südamerika aus der wirtschaftlichen Autonomie? Erhält es seine alte Kultur, oder entdeckt es neue alte Aspekte davon wieder? Wie baut es darauf auf? Oder wird es doch nur ein weiterer Klon individualistischer Leistungskultur wie Südkorea? (jajaja no creo)
Wie werden die Länder mit den Kulturen umgehen, die es dort gab, bevor sie kolonisiert wurden?
Wie wird mit Immigration umgegangen werden? Friede Freude Eierkuchen? 🙂
Erstens kommt eh alles anders, und Zweitens als man denkt. Aber es macht Spaß, da herumzufantasieren.

Beobachtung eines Schachspieles

Gestern setzte ich mich, in der Hoffnung einen Mitspieler zu finden, an das öffentliche Riesenschachbrett nahe des Stadtgartens.
Hier spielte bereits eine kleine Familie; Mama, Papa, Kind.
Die Eltern waren vielleicht Anfang 40, gut gekleidet, braun gebrannt, mit schicken Brillen; zudem gefärbte Haare und von oben bis unten volltätowiert.
Das Kind, ein Junge, vielleicht zehn Jahre alt, hatte lange, rote Haare, und trug ein schwarzes Bandshirt.
Angenehme Zeitgenossen dachte ich, der Umgang schien locker und cool, und ich entschied mich, mich so zu setzen, dass ich still am Geschehen Teil haben konnte.
Das Kind spielte gegen den Vater, die Mutter unterstützte es dabei.
Mir fiel auf, dass König und Dame auf einer Seite falsch herum aufgestellt waren. Damen und Könige standen sich also gegenüber – das ist so nicht richtig – doch ich unterließ es, mich einzumischen, da ich natürlich keinesfalls vor dem Kind das Wissen der Eltern in Frage stellen wollte.
Der Sohn war damit beschäftigt herauszufinden, wie das Pferd laufen darf, zwei nach vorne eins zur Seite, suchte immer wieder die Bestätigung, ob das Pferd so laufen darf; “eins, zwei – drei – so?” und wusste auch nicht, dass es über andere Figuren springen kann. Auch, dass ein Bauer nur seitlich ziehen darf, wenn er dort eine Figur schlägt, war nicht bekannt.
Die Mutter bekräftigte immer wieder, dass der Sohn wohl schon zu lange nicht mehr gespielt hätte. Es erschien mir fast, als sagte sie dies nicht nur, um das Selbstwertgefühl des Sohnes aufzubessern, sondern auch für mich, damit ich nicht den Eindruck bekäme, dass der Sohn kein Schachgenie sei.
Der Vater verlangte von seinem Sohn zwei bis drei Züge im Voraus zu denken. Das ist etwas, was man erst mit einiger Schacherfahrung machen kann. Mir schienen seine Vorschläge auch nicht die besten gewesen zu sein, doch den drei Beteiligten schien klar zu sein: Papa muss es wissen.
Dies überforderte das Kind. Es schien mit der Zeit immer mehr die Lust zu verlieren, es driftete ab, verlor an Aufmerksamkeit, schwenkte seinen Kopf hin und her, setzte sich hin und blickte mit dem Gesicht in die Hände gestützt auf den Boden, oder verließ das Feld.
Mir schien nun auch, dass die Lockerheit der Eltern nicht ganz echt war. Die Mutter versuchte gemeinsam mit ihrem Kind sich dem Vater gegenüber beweisen zu wollen, und kam, bei allem Zurücklehnen, Beine übereinanderschlagen und Sonnenbrille, ins Schwitzen. Der Vater schien überzeugt von seinen Vorschlägen für das Kind, die aber so kompliziert waren, dass sie beim Kind nicht ankamen. Er war zu sehr damit beschäftigt sein Wissen zu beweisen, als dass er das Kind dort hätte abholen können wo dessen Wissensstand tatsächlich war. Er schien in einer Rolle als Allwissender gefangen.
Eine schreckliche Dynamik.

Sowohl das Lernen als auch das Vermitteln von Wissen macht Freude, wenn es interessant ist, wahr, und vielleicht sogar positiv und / oder hilfreich.
Echtes Verständnis für oder von seinem Gegenüber ist sogar noch schöner, etwas ganz wunderbares. Das Gefühl, verstanden zu werden, oder jemandem dieses Gefühl geben zu können. Es begeistert, schafft Vertrauen, verbindet.
Besserwisserei hingegen ist ätzend – sie löst zu leicht Stressgefühle aus – sehr unschön. Auch zeugt es von einem mangelhaftem Selbstwertgefühl, sich so zu profilieren.
Dieses “Lehrerhafte” steht gänzlich im Kontrast zu echtem Verständnis oder echter Unterstützung.
Es ist asymmetrische Kommunikation – “Mansplaining” – ein Überrest überholter Geschlechterrollenmodelle.
Man identifiziert sich damit “wissend” zu sein, und vielleicht ist es garnicht mehr als das.
Ich kenne auch Frauen, die versuchen, durch Ihren Wissensschatz zu glänzen, mit dem Zweck, hierdurch Status oder Akzeptanz zu erlangen.
Egal welches Geschlecht, es hat immer den selben Effekt: man bringt damit das Umfeld in die unangenehme Situation die eigene Unsicherheit zu erkennen, womöglich fangen diese dann an zu applaudieren, weil eigentlich der/die “Angeber/in” Bestätigung zu suchen scheint. Aber das sei es nicht, man möchte “nur helfen”. Womöglich applaudiert dann der “Angeber” den “Unwissenden” um sich herum, gibt ihnen das Gefühl, sie zu unterschätzen, stuft sie unter sich ein. Daran ist alles sehr unangenehm.
Man kann es überwinden, indem man aufhört sich mit seinem Wissen zu identifizieren und indem man versteht, dass diese Art der Profilierung nicht hilfreich sondern übergriffig ist. Dass es der Versuch einer Kompensierung eines eigenen Mangels an Selbstwert ist.
Natürlich ist es praktisch, intelligent zu sein. Aber Intelligenz hat so viele verschiedene Gesichter, man kann das von Person zu Person kaum vergleichen. Was soll’s auch.
Jeder Mensch ist ein Genie, weil jeder einzelne Mensch die einzige Person ist, die das erlebt hat, was sie erlebt hat.
Anders betrachtet könnte man auch sagen, dass alle Menschen gleichermaßen unendlich dumm sind.

Szene aus “Everything, Everywhere, All At Once”, in der Mutter und Tochter über das Wissen philosophieren

Nachtrag: Ganz begriffen habe ich diese Asymmetrie noch nicht. Es kann vielleicht auch passieren, dass sich jemand jemandem anderen gegenüber selbst unterordnet, und dieses Ungleichgewicht hierdurch ensteht.
Es hat vielleicht auch etwas damit zu tun, sein Gegenüber zu unterschätzen, oder zu überschätzen. Oder sich selbst zu unterschätzen, oder zu überschätzen. Wahrscheinlich läuft man weniger Gefahr in dieses Ungleichgewicht zu geraten, je besser man sich versteht.

Hype

Zum “Cyberpunk” wurde ich 2004, kurz nachdem ich aus der Kirche ausgetreten war, per Bierdusche im Stadtpark getauft. Eine Identität, die mich mit Stolz erfüllte. Hack the Planet!
Programmieren zu können war cool. Virtuelle Welten waren cool. Welt am Draht – Tron – Matrix.
Die Entkopplung vieler Möglichkeiten vom Mechanischen hat super viele neue Entwicklungen mit sich gebracht, in den jüngeren Generationen gar ein ganz neues Verständnis dafür, wie die Welt funktioniert. Physisches war nun nicht mehr physisch. Viele Erfindungen wurden gemacht. Die führenden Unternehmen haben sich herauskristallisiert. Communities haben sich gebildet, freie Projekte gibt es wie Sand am Meer. Es gibt Tools ohne Ende.
Aber es ist jetzt nicht mehr neu.
Es wurde gegen Ängste gekämpft und gesiegt. Der Kampf ist vorbei, er ist erfolgreich verlaufen.
Es ist Ernüchterung eingekehrt.
Es ist aber auch schade, um ein Gefühl, welches verschwunden ist.
Virtualität. Kybernetik. Code. Silicon Valley. Techno. Software. Kraftwerk.
Vielleicht wird es Grimes sein, deren Kunst die Reflektion ist, die dieses Gefühl im Rückblick am Besten erkennbar macht.

– KI: Die Technologie gibt es seit den 90ern, der Hype begann 2016 mit Googles Deepdream, seit dem wurde die Funktion von Machine Learning mit virtuellen neuronalen Netzen und riesen Datensätzen allgemein verstanden. Es werden weitere bisher unglaublich tolle Möglichkeiten, welche durch Mustererkennung und -generierung dieser art erst entstehen können, entdeckt werden, das bleibt also spannend, aber die Diskussion hat sich entspannt. Die Konkretheit und der praktische Nutzen wurden erkannt. Die irrationale Angst vor der bewussten Maschine konnte im Zaum gehalten werden. Fast jeder hat sich auch bewusst mal von KI helfen lassen. Über reisserische Begrifflichkeiten wurde viel gestritten, und die Torheit, dass Mensch elektronisch etwas Lebewesen-Ebenbürtiges schaffen könnte wurde als eitel verstanden. Es ist klar: Auch dies sind nur Werkzeuge.
– Über Kryptowährungen kann ich nicht so detailreich schreiben, da ich die einzelnen Faktoren nicht genau kenne. Ich bin mir nicht sicher, wo es tatsächlich gebraucht wird. Ich glaube dieser Hype scheiterte an Kriminalität und an der Inhaltslosigkeit vom Versuch der Gewinnmaximierung. Mal sehen ob Blockchain noch einen wirklich guten Einsatz bekommt. Wenn es nötig ist, weil Vertrauen fehlt: Hoffentlich nicht.
– Social Media hat schon längst die ganze Welt eingenommen, es scheinen sich wirklich fast alle mit den Möglichkeiten der digitalen Kommunikation auseinandergesetzt zu haben.
– Quanten-/ Analogcomputer werden erforscht – Computer sind dann noch schneller, das ist im Wesentlichen aber nichts Neues.
– Videospiele wiederholen sich.
– Virtual Reality Brillen haben sich als zu vereinnehmend herausgestellt, mit der anstehenden Enttäuschung von Apples Vision Pro ist auch das Melken dieser Kuh fertig.
– Jeder hat die ganze Welt in seiner Tasche, der Mythos des Fremden lässt sich schnell entzaubern, man kann sich schnell kennenlernen, Fremdenfeindlichkeit funktioniert viel schlechter, das Exotische gibt es nicht mehr.
– Black Mirror wird weiterhin produziert, hat aber seinen Zenit überschritten. Es geht schönerweise wieder mehr um Zukunft, es gibt wieder mehr Science-Fiction etc., aber Content, in denen das Digitale, virtuelle Humanoide (AI & Robotik) und Co. im Fokus stehen, sind nicht mehr im Trend.
– Unicole Unicrons und ähnliche Cyber-Kirchen, die versucht haben die Thematik ins Metaphysische zu transzendieren, sind nie wirklich auf Anklang gestoßen.
– Evangelisten des Transhumanismus wurden vergessen.
– Informationsfreiheit und Julian Assange wurden vergessen.

Welcher Hype kommt wohl als nächstes?
Natürlich nochmal Nachhaltigkeits- und Klimatechnologie. Wasserstoffautos. Solarenergie. Energietransformierung und -speicherung.
Naturschutz. Handwerk. Spiritualität. Psychotherapie.
Weltraumreisen bleiben sicher Thema, auch obwohl Mars dumm ist. Eher aber doch die Frage, wie man sich lokal wieder besser (menschlicher) miteinander verbinden kann.
Vielleicht Logistik. Magnetbahnen in Tunnelsystemen? Ja! Fliegende Autos? Nein.
Internationale Völkerverständigung transzendiert vom Internet in die Realität. Sehr geil.
Vielleicht ein neues System zur Schaffung von Übersicht – womöglich gar mehr Transparenz.
Vielleicht ein neues politisches System. Vielleicht eine neue Religion.
Hoffentlich kein großer Krieg, aber ich halte das für unwahrscheinlich. Lieber nochmal eine Zeit des Aufschwungs, wie in den 80ern – wär’ vielleicht mal wieder angebracht. Die Maschinen erledigen das Notwendige für uns, wir feiern und nehmen den Wahnsinn hopps mit Humor, Transzendieren die einsame Selbstdarstellung in wahrhaftige Verbundenheit.
Sicher: Medizin. Implantate. Gentechnik. Fetalchirurgie zur frühzeitigen Gentherapie. Vielleicht werden bald die ersten synthetisch hergestellten Menschen schocken.

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